Jährlich sterben etwa tausend Menschen an Spitalinfektionen. Auch Nationalrat und Arzt Ignazio Cassis sieht hier «Verbesserungsbedarf», wie er am Mittwoch
in der SRF-Sendung «Rundschau» sagte. Der
Curafutura-Präsident könne sich einen Prämienzuschlag von bis zu 5 Franken pro Jahr vorstellen, «wenn das Geld sinnvoll investiert werde».
Stiftung Patientensicherheit statt BAG
Es dürfe aber nicht sein, dass Beamte zentralistisch die Qualität verordnen, wie es bei der vom Bund geplanten Qualitätsstrategie der Fall sei (siehe Kasten unten).
Der frühere Vizepräsident der Ärztevereinigung
FMH bezeichnete diese Vorlage als «Bürokratie-Monster». Als Kantonsarzt habe er selber erlebt, dass es meistens schief gehe, «wenn etwas von oben verordnet wird», erklärt Cassis.
Vielmehr als das Bundesamt für Gesundheit (
BAG) sei dafür die Stiftung für Patientensicherheit geeignet. Und wirksam seien «einfache und billige Massnahmen», so der Politiker weiter.
Die ständerätliche Gesundheitskommission hat kürzlich eine vom Bund geplante Qualitätsstrategie abgelehnt. Dabei sollten dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) jährlich rund 20 Millionen Franken für entsprechende Projekte bereitgestellt werden. Finanziert würden sie über eine Prämie von 3 Franken 50 pro Jahr über die Versicherten.