«Ich habe den Krieg am eigenen Leib erlebt»

Thong Vo, Inhaber der Apotheke zum Kreuz in Olten, spendet gemeinsam mit den Pallas Kliniken dringend benötigte Medikamente sowie Medizinalprodukte im Wert von über 20'000 Franken in die Ukraine.

, 22. März 2022 um 10:46
image
  • pallas kliniken
  • apotheken
  • ukraine
  • spenden
  • medikamente
«Den Menschen in der Ukraine zu helfen, ist mir ein ganz persönliches Anliegen», wird Thong Vo, Geschäftsführer und Inhaber der Apotheke zum Kreuz in Olten, in der Medienmitteilung der Pallas Kliniken zitiert. 
Thong Vo, der den Krieg am eigenen Leib erlebt hat, erinnert sich an die Ereignisse, als wären sie gestern gewesen:
«Gemeinsam mit meiner Mutter und meinen zwei Brüdern bin ich als Kind aus Vietnam geflüchtet. Wegen dem Krieg verloren wir alles: meinen Vater, die Heimat und das gesamte Hab und Gut. Ich kann deshalb sehr gut nachempfinden, wie es den Menschen in der Ukraine geht. Ich fühle mit ihnen und bin einfach nur traurig.»
Ukrainerinnen und Ukrainer aus seinem Freundeskreis, die schon länger in der Schweiz leben, hätten ihn ebenfalls um Hilfe gebeten und ihm eine Liste von der ukrainischen Botschaft geschickt, mit dringend benötigten Medikamenten.
Auf dieser Liste finden sich insbesondere starke Schmerzmittel und Antibiotika, sowie medizinische Produkte zur Wundversorgung, wie etwa Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und Wundpflegemittel.

Pallas Kliniken reagieren umgehend

Thong Vo wandte sich mit seinem Anliegen an die Pallas Kliniken. Gemeinsam bestellten sie die gewünschten Medikamente und Produkte im Gesamtwert von über 20'000 Franken. Dass sich der Apotheker mit den Pallas Kliniken zusammengetan hat, ist kein Zufall. Man arbeite schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammen, ist weiter zu lesen.
«Als Thong Vo auf uns zukam, habe ich keinen Moment gezögert und sofort unsere Unterstützung zugesagt, sowohl logistisch wie auch finanziell. Auch mir ist es ein grosses Anliegen, im Rahmen unserer Möglichkeiten so schnell wie möglich den Menschen in der Ukraine zu helfen», sagt Georgos Pallas, CEO der Pallas Kliniken.

Transport via ukrainische Botschaft

Die Pakete, die über zwei Tonnen wiegen, wurden am Montagnachmittag per Lastwagen nach Bern gebracht, wo die ukrainische Botschaft eine Annahmestelle für Hilfsgüter eingerichtet hat. Noch diese Woche sollen die Medikamente und Medizinalprodukte in der Ukraine ankommen.
An den Transportkosten beteiligt sich das Pharma-Grosshandelsunternehmen Voigt AG.

WHO: 62 Angriffe auf Gesundheitsinstitutionen

Seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 62 Gesundheitseinrichtungen angegriffen worden. 15 Menschen seien dabei ums Leben gekommen und 37 verletzt worden, teilte eine Sprecherin am Dienstag in Genf mit.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pallas Kliniken streichen 20 Stellen

Das Familienunternehmen will sich am Hauptsitz in Olten auf weniger Fachbereiche fokussieren.

image

Das werden die 10 Umsatz-Hits bei den Medikamenten

Krebsmedikamente werden auch dieses Jahr die Umsatz-Statistik anführen. Das prognostiziert die Plattform Statista.

image

Ärzte bei Pregabalin-Abgabe in der Zwickmühle

In Gefängnissen und Asylzentren gibt es immer mehr Missbrauch des Medikaments Pregabalin. Ärzte stehen vor einem Dilemma.

image

Medikamentenpreise sind gesunken – angeblich

Mieten und Strom sind in der Schweiz teurer geworden. Doch Medikamente sind billiger als vor Jahresfrist. Kann das stimmen?

image
Ein Kommentar von Enea Martinelli

Arzneimittel: Vom Engpass in die Kostenfalle

Es mag oft zufällig wirken, wenn ein bestimmtes Medikament fehlt. Aber die Folgen haben System. Der Musterfall eines Herzmittels zeigt, wie am Ende die teuerste Lösung übrig bleibt.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.