Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat sich tief in die roten Zahlen manövriert. Die Gründe sind massiv überschrittene Ausgaben für Chefärzte und bauliche Fehlplanungen.
Eine Rolle spielte offenbar auch Holger Baumann – bis Ende 2013 MHH-Vizevorsitzender und dreizehn Jahre lang Finanzchef. Der Chef der Berner Insel Gruppe soll damals die vorgegebene «finanzielle Obergrenze» für Personalkosten «erheblich überschritten» haben. Dies berichtet
«Der Bund».Schaden von rund 22 Millionen Euro
Die Zeitung stützt sich auf einen Bericht der «Hannoversche Allgemeine Zeitung» (HAZ). Ein internes Dokument zeige nämlich: Baumann habe seine Pflichten verletzt.
So sei vor seinem Wechsel nach Bern ein Schaden von gut 22 Millionen Euro entstanden. «Herr Baumann hat somit zumindest grob fahrlässig gehandelt», steht im Papier. Er habe «kontinuierlich über einen langen Zeitraum die Überwachung (...) unterlassen und die erforderliche Sorgfalt in besonderem Masse verletzt».
Untersuchung läuft weiter
Ein externes Gutachten entlastet nun Baumann, wie die «Der Bund» weiter berichtet. Derzeit arbeite aber ein parlamentarischer Ausschuss das Finanzdebakel im Unispital auf.
Die Vorwürfe erklärt sich Baumann laut dem Zeitungsbericht mit den anstehenden Wahlen in Niedersachsen. Das Ganze habe eine «politische Dimension». Er bestreite, dass es zu einer «unabgestimmten Budgetüberschreitung» gekommen sei.