Mitten in Deutschland werden demnächst täglich rund 1'500 Menschen auf der Baustelle für ein neues amerikanisches Spital arbeiten. Direkt neben dem Luftwaffen-Stützpunkt Ramstein im Bundesland Rheinland-Pfalz soll das grösste amerikanische Krankenhaus im Ausland entstehen. Dafür wurde eine Fläche von über 65 Fussballfelder Wald gerodet.
Insgesamt wird das neue Spital umgerechnet fast eine Milliarde Franken kosten, wie
aus einem Bericht in der «Saarbrücker Zeitung» hervorgeht. Die USA übernehmen dabei die Baukosten und der Staat beteiligt sich mit umgerechnet über 150 Millionen Franken an den Planungskosten. Hinter dem Projekt steht das international tätige Architekturbüro
HDR.
Für verwundete Soldaten aus Asien, Europa und Afrika
Das Gebäude soll 600 mal 300 Meter gross werden und eine Fläche von 90'000 Quadratmetern aufweisen. Es wird 68 Fachdisziplinen und mehr als 4'000 Zimmer umfassen, davon 120 Untersuchungsräume und 9 OP-Säle. Die Fassade: eine riesige wehende US-Fahne. 2027 soll das Gebäude komplett fertig sein.
Das Spital ist nicht nur für verwundete US-Soldaten aus Kriegsgebieten in Asien, Europa und Afrika gedacht, sondern auch zur Vollversorgung der rund 60'000 US-Amerikaner in der Region. Das neue Spital ist ein Ersatz für eine US-Klinik bei Landstuhl aus dem Jahr 1953.
Spitalbauten sind immer eine Herausforderung
Der Neubau bringt naturgemäss auch Tücken mit sich: So muss das Gebäude deutsche Anforderungen erfüllen, Betreiber sind aber die USA – dort gelten zum Teil andere Regeln. «Das in Einklang zu bringen, ist manchmal eine Quadratur des Kreises», sagt Matthias Göbel vom Amt für Bundesbau gegenüber der «Saarbrücker Zeitung». Zum Beispiel sehen Deutsche Gesetze in einem Bereich eine Brandschutzwand vor, amerikanische Gesetze eine Sprinkleranlage. «Wo kein Kompromiss möglich ist, bauen wir beides ein», sagt der Bauingenieur.
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