Heiden: Im ehemaligen Spital eröffnet das MAiH

Anfang April wird das Medizinische Ambulatorium MAiH seinen Betrieb im ehemaligen Spitalgebäude aufnehmen. Das Ambulatorium möglich gemacht hat eine Gruppe aus Ärzten, Therapeuten und Pflegenden.

, 15. Februar 2022 um 12:21
image
Im April 2021 musste der Gemeinderat Heiden «mit grosser Betroffenheit» den Entscheid des Regierungsrats zur Schliessung des Spitalstandorts Heiden per Ende 2021 zur Kenntnis nehmen. Für Heiden und das gesamte Appenzeller Vorderland bedeutete dies einen «herben Verlust, verbunden mit dem Abbau von vielen Arbeitsplätzen und einem tiefen Einschnitt in die medizinische Grundversorgung», wie der Gemeinderat damals schrieb.
Eigentlich hätte der Spitalbetrieb bis Ende 2021 aufrecht erhalten werden sollen. Die Schliessung des finanziell angeschlagenen Spitals erfolgte jedoch bereits am 31. Juli 2021; laut Angaben des Spitalverbunds  Appenzell Ausserrhoden (Svar) wegen der «dynamischen Personalsituation».
Am 4. April, lediglich neuen Monate später, wird gemäss Pressemitteilung nun das Medizinisches Ambulatorium (MAiH) im ehemaligen Spitalgebäude eröffnet. Wie Pascale Brei, Co-Geschäftsleitung «MAiH», gegenüber Medinside erklärt, wird der Eingangsbereich spätestens ab Ende April wie auf dem Bild oben beschriftet sein. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 1. Juli statt.

Häusärztinnen und -ärzte gesucht

Die Eröffnung eines Medizinischen Ambulatoriums möglich gemacht haben der Gemeinderat, Persönlichkeiten aus Heiden und ehemalige Mitarbeitende des Spitals Heiden. Am 21. November erhielt die Arbeitsgruppe – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, einer Physiotherapeutin, medizinischen Praxisassistentinnen, Pflegenden und medizinischen Sekretärinnen -, eine wichtige Mitteilung: Unter dem Lead von Finanzdirektor Paul Signer hatte der Regierungsrat einer Teilnutzung des Spitalgebäudes als Ärztezentrum zugestimmt. 
Massgeblich an der Realisierung beteiligt gewesen sei Thomas Langer, langjähriger Hausarzt in Wolfhalden, heisst es weiter. Langer werde seine Hausarztpraxis Ende März ins «MAiH» verlagern. 
Durch die Bereitstellung der Infrastruktur sollen Hausärztinnen und Hausärzte – auch im Teilpensum – für die Arbeit im MAiH gewonnen werden. Ab September 2022 sollen regelmässig junge Ärztinnen und Ärzte in Hausarztmedizin ausgebildet werden. 

Ein breit gefächertes Angebot

Ab der Eröffnung im April wird die Bevölkerung von pneumologischen, gastroenterologischen, nephrologischen, psychiatrischen, urologischen, handchirurgischen, gynäkologischen und chirurgischen Sprechstunden profitieren. 
Ziel sei es, weitere Fachdisziplinen dazuzugewinnen. Dank der Unterstützung des Spitalverbundes Appenzell Ausserrhoden (SVAR) sei es möglich, die Spezialsprechstunden von Januar bis März bis zur Eröffnung des «MAiH» am 4. April 2022 aufrechtzuerhalten. Und: Fachärzte des SVAR werden in einer Kooperation mit dem «MAiH» auch zukünftig Sprechstunde in Heiden anbieten. 

Zum Team des MAiH gehören:

  • Christine Allenspach, MPA
  • Corinne Bischofberger, MPA
  • Larissa Blatter, MPA in Ausbildung
  • Pascale Brei, Handchirurgin
  • Irène Bruderer, ehemalige Leiterin Labor Spital Heiden und Verwaltungsratsmitglied MAiH
  • Caroline Brunner, Arztsekretärin
  • Christian Eder, Psychiater
  • Julia Flury, MPA
  • Sandra Hax, Sekretärin
  • Anita Hühner-Rentsch, diplomierte Pflegefachfrau
  • Othmar Kehl, ehemaliger Chefarzt Medizin Spital Heiden und
  • Verwaltungsratspräsident MAiH
  • Thomas Kempmann, Gastroenterologe
  • Thomas Langer, Hausarzt
  • Edith Maier, diplomierte Pflegefachfrau
  • Daniel Meyer, Urologe
  • Irene Sonderegger, Physiotherapeutin
  • Simon Wespi, Pneumologe

Unterstützt wird das Team ausserdem von Konsiliarärzten des SVAR:

  • Tanja Staub, Nephrologie
  • Ulrich Beurer, Gynäkologie
  • Gustav Clausen, Allgemeine Chirurgie
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

Medvadis: Olivier Furrer wird CEO

Der HR-Chef der Berner Spital-STS-Gruppe ersetzt beim Ärztenetzwerk Mario Thomann.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.