H+: Was man als Spitalverbands-Präsidentin verdient

Auch Bundesratskandidatin und H+-Präsidentin Isabelle Moret veröffentlichte ihr Honorar. Es beträgt 44'000 Franken pro Jahr.

, 9. August 2017 um 08:13
image
  • hplus
  • politik
Über den interessanten Bias haben wir hier auch schon berichtet: Das er Präsident des Krankenkassenverbandes Curafutura ist, dies wird Ignazio Cassis von den Medien und von anderen Bundespolitikern regelmässig unter die Nase gerieben. Bei Isabelle Moret, der anderen Bundesratskandidatin, erscheint die Präsidentschaft beim Spitalverband H+ hingegen weniger als Politikum.
Eine Rolle spielt dabei gewiss die Entlöhnung, die mit dem Curafutura-Amt verbunden ist: 180'000 Franken pro Jahr für ein Teilzeit-Amt – das riecht natürlich ein bisschen nach Lobbyisten-Honorar. Wie sieht es also auf der Gegenseite aus?

«Für ein besseres Spitalsystem»

Die NZZ hat die Daten recherchiert beziehungsweise Isabelle Moret hat sie dort bekannt gegeben: Für das Amt als Präsidentin von H+ erhält die Waadtländer Nationalrätin jährlich 44'000 Franken. Damit verbunden sind acht bis zehn Sitzungen pro Jahr.
Im Gegensatz zu Ignazio Cassis, der bei seinem Curafutura-Amt in den Ausstand getreten ist, will Isabelle Moret ihr Spital-Mandat bis zur Bundesratswahl aktiv ausüben. Dies, weil «H+ auch die öffentlichen Spitäler vereinigt und der Verband sich für ein besseres Spitalsystem für alle einsetzt».

  • «Cassis, der böse Lobbyist – Moret, die gute Lobbyistin?», in: «Neue Zürcher Zeitung», August 2017.

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nun lässt der Bund das Kostenwachstum bei den Krankenkassen-Leistungen überwachen

In einem Monat beginnt die Kommission für das Kosten- und Qualitätsmonitoring EKKQ, die Preisentwicklung im Gesundheitswesen zu beobachten.

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Suva soll Asbestopfer-Fonds mitfinanzieren

Die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) hat zu wenig Geld. Nun könnte es Unterstützung von der Suva geben.

image

Bundesrat bewilligt Tardoc und Pauschalen - Chirurgen sind «bestürzt»

Der Bundesrat will das neuen Tarifsystem mit einigen Änderungen im Januar einführen. Die FMCH prangert die Pauschalen erneut als teilweise gesetzeswidrig an.

image

Neuer Name, altes Dossier: Bundesrat macht aus dem EPD das E-GD

Nun beerdigt der Bundesrat das unbeliebte elektronische Patienten-Dossier – und macht kurzerhand ein elektronisches Gesundheitsdossier daraus.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.