Gewähren Unispitäler Pharmafirmen Zugriff auf Patientendaten?

Das Swiss Personalized Health Network (SPHN) soll ausgebaut werden. Teile der Erweiterung werden kritisiert.

, 13. Januar 2020 um 10:00
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Seit drei Jahren befindet sich das Swiss Personalized Health Network (SPHN) im Aufbau. Dahinter stehen der Bund und die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW).
Das Ziel des Projekts gemäss Eigendeklaration SPHN: Das Swiss Personalized Health Network (SPHN) [soll die]  Entwicklung in der personalisierten Medizin und personalisierten Gesundheit in der Schweiz fördern. Das übergeordnete Ziel besteht darin, dank neuen Erkenntnissen ungünstige gesundheitliche Bedingungen präziser vorbeugen und diagnostizieren zu können sowie Krankheiten effizienter und mit weniger Nebenwirkungen zu behandeln. Das SPHN schafft die Voraussetzungen, um den für die Forschung notwendigen Austausch von gesundheitsbezogenen Daten zu ermöglichen.
Für die Übermittlung der Daten braucht es ein Einverständnis der Patienten - die Daten werden zudem ohne persönliche Daten wie Name verwendet.

Erweiterung auf Spitäler - und die Pharmaindustrie

Teil des Netzwerks waren bisher die Unispitäler und die Schweizer Universitäten. Doch nun wird laut dem «Tages-Anzeiger» geprüft,  auch für Pharmafirmen zu öffnen.  Die Daten der Pharmahersteller würden die verfügbaren Informationen für die Spitäler verbessern. Und selbstverständlich haben nicht zuletzt auch die Pharmafirmen ein Interessen an den Daten des SPHN. 
Durch den Einbezug der Pharmaindustrie kommt das SPHN in die Kritik. Gemäss dem Tagi sieht etwa die Patientenschutzorganisation SPO den Einbezug der Pharmafirmen kritisch.
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