Freiburger Spital holt Armee zur Hilfe

Das Freiburger Spital verlegt Operationen an andere Kliniken. Und ab Samstag helfen 75 Sanitätssoldaten.

, 4. November 2020 um 13:59
image
Vor zwei Tagen erlebte das Freiburger Spital (HFR) einen Ansturm von Notfall-Patienten, wie ihn der medizinische Leiter, Ronald Vonlanthen, noch nie zuvor gesehen hat. Zum Teil hätten Patientenbetten nur noch in den Gängen Platz gehabt, sagte er gegenüber Radio SRF.

Patienten zum Operieren an die Privatkliniken geschickt

Obwohl sich die Situation mittlerweile wieder etwas entspannt hat, macht das Spital 30 zusätzliche Betten frei, die bisher für Patienten mit dringenden Operationen reserviert waren.
Diese Patienten werden in den Privatkliniken Daler und Clinique Générale Ste-Anne operiert. Auch die Zusammenarbeit mit dem Hôpital intercantonal de la Broye (HIB) in Estavayer wird laut einer Mitteilung des Spital verstärkt. Dafür kann das Spital Freiburg nun die Zahl der Betten auf der Intensivstation von 22 auf 29 erhöhen.

75 Soldaten pflegen und transportieren

Ab Samstag werden zudem 75 Sanitätssoldaten die Pflegeabteilungen des HFR unterstützen und für die Transporte zwischen den Spitälern sorgen. Der Bundesrat hat heute beschlossen, dass bis zu 2500 Armeeangehörige die Spitäler in der Schweiz unterstützen dürfen.
Die Kantone müssen bei ihren Gesuchen aufzeigen, dass sie sämtliche anderen Mittel ausgeschöpft haben, bevor sie Armeepersonal erhalten. Im HFR ist die Zahl der Covid-19-Patienten innerhalb von 23 Tagen von 13 auf 181 gestiegen. Derzeit sind 22 Covid-19-Patienten auf der Intensivstation, 18 von ihnen werden beatmet.

Ist die «Kilbi» der Grund?

Der Grossansturm am Montag könnte auf die «Kilbi» oder auf Französisch «Bénichon» zurückzuführen sein. Das ist ein traditionelles Freiburger Fest, das seit jeher im Herbst begangen wird.
Es ist ein Volksfest mit Festmahl und Tanz, das oft über mehrere Stunden dauert. Zahlreiche offizielle Anlässe wurden zwar abgesagt. Doch das Fest wird auch im Familienkreis gefeiert.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

HFR-Sparpläne: Verbände fürchten Vertrauens- und Qualitätsverlust

Aus Sorge ums Personal prangern zwei grosse Organisationen die Effizienz-Massnahmen des Freiburger Spitals an, insbesondere die Schliessung der Inneren Medizin in Riaz.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

Vom gleichen Autor

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Medikamente: Diese fünf Irrtümer müssen alle kennen

Epinephrin statt Ephedrin? Solche Verwechslungen können tödliche Folgen haben. Gut zu wissen, wo die grössten Gefahren lauern.