In der französischen Stadt Besançon wurde ein 47-jähriger Anästhesist in Untersuchungshaft genommen. Er hat möglicherweise Patienten vergiftet. Die Behörden untersuchen laut der französischen Radiostation «RTL» rund 60 Vorfälle zwischen 2008 und 2017, bei denen der Arzt offenbar nicht korrekt gearbeitet habe. Insbesondere 20 Todesfälle sind den Behörden suspekt.
Schon einmal vor Gericht, weil sieben Patienten klagten
Der Arzt stand schon 2017 einmal vor Gericht. Damals klagten sieben Patienten gegen ihn, weil es während Routine-Eingriffen zu Problemen mit der Narkose kam. Zwei der sieben Patienten starben an einem Herzstillstand, nur fünf konnten wiederbelebt werden. Doch der Arzt wurde freigesprochen.
Tatsächlich Überdosen gefunden
In dieser ersten Untersuchung wurde festgestellt, dass die Patienten in der Tat tödliche Dosen von Kalium und Anästhetika erhalten hatten, doch der angeklagte Anästhesist nicht dafür verantwortlich war. Nun wird er aber verdächtigt, die Injektionsbeutel seiner Kollegen mit den Überdosen angereichert zu haben. Mit diesen Überdosen habe er während der Operationen lebensgefährliche Notfälle verursachen wollen, damit er anschliessen seine Fähigkeiten zur Reanimation habe beweisen können.
Ob diese Verdächtigungen stimmen, ist derzeit Gegenstand der Untersuchungen.