Im diesjährigen Budget der Ärztevereinigung FMH klafft offenbar ein grosses Loch. Der Fehlbetrag wird mit 700'000 Franken bis eine Million beziffert – je nach Verlauf der Gesamtrevision der Tarifstruktur Tarmed. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag».
Wie die Zeitung weiter meldet, fehlen dem Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung im Voranschlag rund 900'000 Franken für eine ausgeglichene Rechnung; das
SIWF ist ein selbstständiges Organ der FMH.
Das Defizit der Vereinigung rührt vom steigenden Angebot und vom hohen Personalaufwand.
Zurück an den Absender
Wegen der schwierigen Lage setzte die 200-köpfige Ärztekammer im Herbst eine Task-Force ein, die Sparmöglichkeiten prüfen und das Dienstleistungsangebot unter die Lupe nehmen sollte. Das Gremium liess von der Auditing-Gesellschaft KPMG eine Analyse erstellen.
Anhand dieses Berichts hätte die Ärztekammer, die am vergangenen Donnerstag tagte, über Massnahmen zur künftigen Stabilisierung des Budgets beraten sollen. Laut «NZZ am Sonntag» trat das «FMH-Parlament» jedoch gar nicht darauf ein – «mangels ausreichender Informationen zum Geschäft». Die Ärztekammer beauftragte den FMH-Zentralvorstand, Massnahmen vorzuschlagen, die dann an einer nächsten Sitzung der Ärztekammer behandelt werden sollen.
Kleinerer Zentralvorstand, höhere Mitgliederbeiträge?
FMH-Präsident Jürg Schlup wollte den Vorgang gegenüber der «NZZ am Sonntag» nicht kommentieren. Ein Mitglied der Ärztekammer berichtete anonym, der KPMG-Bericht sehe vor, dass nach «dem Rasenmäher-Prinzip … alle Bereiche beschnitten werden» sollen. Vor allem schlügen die externen Berater eine Vereinheitlichung der IT vor, und sie sähen einen Personalabbau als Möglichkeit. Bei der FMH arbeiten 80 Angestellte, die Gesellschaft bietet über 50 Vollzeitstellen.
Weiter stellen die Berater auch eine Verkleinerung des neunköpfigen Zentralvorstands zur Diskussion. Zudem wird zur Steigerung der Einnahmen eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge erwogen.