Wie ihre
Kolleginnen und Kollegen in Zürich erhalten bald auch die Ärzte und Ärztinnen am Berner Unispital einen fixen Lohn. Die sogenannten Honorarpools werden abgeschafft. Eingeführt werden soll die Neuerung frühestens im kommenden Jahr.
Dies sagt der Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe AG, Bernhard Pulver, im Interview mit dem «Bund». Neben dem universitären Inselspital gehören weitere Stadt- und Regionalspitäler zur Spitalgruppe. Dort wurden die Fixlöhne bereits eingeführt. Das Modell sei akzeptiert worden. In allen Spitälern soll die Umstellung kostenneutral erfolgen. Das Ganze sei keine Sparmassnahme, sagt Pulver.
Pulver sagt aber auch, dass es durchaus Opposition gegen die Änderungen gebe. Manche argumentierten, dass mit dem Wegfallen der Honorarpools unternehmerischer Handlungsspielraum der Kliniken verloren gehe.
«Kliniken müssen nicht wie KMU arbeiten»
Und die 40 Kliniken verlieren auch sonst an Autonomie. Sie werden in 11 medizinische Bereiche zusammengefasst. Diese Bereiche sollen gemäss Pulver «eine gemeinsame Strategie, ein gemeinsames Budget, eine gemeinsame Bettenplanung» haben. Man müsse und wolle davon wegkommen, dass jede Klinik wie ein KMU für sich geschäfte. Es müsse verstärkt der Patient im Mittelpunkt stehen.
Geht Carrel auch deswegen?
Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass
Herzchirurg Thierry Carrel fix zur Hirslanden-Gruppe wechselt, die bis anhin in Bern eine Kooperation mit dem Inselspital hatte. Im «Bund»-Interview tönt Pulver an, dass dies auch mit der Reorganisation im Inselspital zu tun hat. Man plane grosse Veränderungen, von denen nicht alle gleich begeistert seien, antwortet er vielsagend auf eine entsprechende Frage.