Gemäss Hochrechnungen werden sich die Ausgaben für die Langzeitpflege von rund 6 Milliarden Franken bis ins Jahr 2045 verdreifachen. Eines der Hauptprobleme dabei: In der Schweiz existiert keine obligatorische Pflegeversicherung. Die finanzielle Last tragen deshalb die Individuen und die öffentliche Hand. Und für beide ist die Belastung bereits heute sehr gross.
Der von der «Schweizer Versicherung», der «Schweizer Bank» und der der «Handelszeitung» herausgegebene «Vorsorge Guide 2018/19» widmet sich deshalb den Möglichkeiten, wie Abhilfe geschaffen werden könnte.
- Der Bundesrat hat 2016 die Einführung einer separaten Pflegeversicherung angekündigt. Wie in der 1. Säule der beruflichen Vorsorge würde alle ins System einzahlen. Die Beiträge würden jeweils - auch hier wie in der AHV - zur Deckung der laufenden Kosten verwendet. Dabei käme es zu einer Quersubventionierung durch die jungen Beitragzahlenden.
- Andreas Dummermuth, Geschäftsleiter der Ausgleichskasse Schwyz, plädiert derweil für eine Integration in die Krankenversicherung (KVG). Er schlägt vor, das Versicherte ab dem 50. Altersjahr einen Pflegezusatz von rund 50 Franken zu belasten. Damit würden Familien und Junge nicht zusätzlich belastet.
- Der liberale Think-Tank Avenir Suisse schlägt dagegen die Bildung von individuellem Pflegekapital vor. Diese würde von den Versicherten monatlich auf ein gesperrtes Sperrkonto einzahlen. Das Geld würde am Kapitalmarkt investiert und vermehrt. Falls es nicht für Pflegeleistungen gebraucht wird, würde es im Todesfall vererbt.
Freiwillige Versicherungsmodelle sind teuer
Im Juni diesen Jahres veröffentlichte der Bundesrat eine Analyse zur Pflegefinanzierung. In dieser skizziert er seinerseits verschiedene Lösungen: Diese reichen von einer Pflegeversicherung zur Abdeckung der Betreuungskosten über eine Versicherung, bei der nur die Pflegeleistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung abgedeckt werden, bis zu einer umfassenden Versicherungslösung.
Bereits heute kann man eine freiwillige Pflegeversicherung abschliessen. Gemäss dem «Vorsorge Guide 2018/19» sind die existierenden Angebote aber nur bedingt dazu geeignet, sich gegen die Kosten von Langzeitpflegeleistungen abzusichern. Zudem seien die Prämien je nach Alter und der gewünschten Taggeldhöhe recht hoch.