Wieder eine Spitalfusion gescheitert

Zu geringer Synergiegewinn: Die beiden Spitäler Lachen und Einsiedeln gehen weiterhin getrennte Wege. Künftige Kooperationen mit anderen Partnern im Gesundheitswesen seien jedoch nicht auszuschliessen.

, 28. März 2019 um 07:31
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«Nach eingehender Prüfung aller erarbeiteten und geprüften Fakten wurde entschieden, dass es zu keinem Zusammenschluss zwischen dem Spital Lachen und dem Spital Einsiedeln kommen wird.» Dies schreiben die beiden Häuser in einer gemeinsamen Mitteilung. 
Als Grund wird ein «zu bescheidenes» Synergiepotential durch Kosteneinsparungen und Mehrertrag genannt. Auch hätte bei der Umsetzung des Projekts mit politischem Widerstand gegen die Konzentration der Leistungen an einem der beiden Standorte gerechnet werden müssen.

Einsiedeln sagte ja, Lachen nein

Die beiden Leitungsgremien waren sich aber uneins: Während der Stiftungsrat des defizitären Spitals Einsiedeln sich für den Zusammenschluss ausgesprochen hat, ist das finanziell besser aufgestellte Spital Lachen zu einem anderen Entscheid gekommen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Nebst beträchtlichen Fusionskosten sah das Spital Lachen auch das 150-Millionen-Bauprojekt Futura in Gefahr. 
In den vergangenen acht Monaten prüften die beiden Schwyzer Regionalspitäler gemeinsame Entwicklungsschritte. Ziel war es, eingehend zu prüfen, wie in Zukunft ein gemeinsames Spital unter einer Führung an zwei Standorten verwirklicht werden könnte. Als Gründe wurde etwa der anhaltende Kostendruck im Gesundheitswesen genannt. 

«Gesunder Wettbewerb zueinander

Ohne Kooperation wird es für beide Spitäler nun aber anspruchsvoll, wie in der Mitteilung weiter steht. Es müssten deshalb alternative Kooperationspartner geprüft werden. Der Fusionsprozess habe gezeigt, dass durchaus in bestimmten Bereichen kooperiert werden könne – mit dem Ziel, die Konkurrenzsituation zu entschärfen.
Zudem seien durch das nicht realisierte Fusionsprojekt die beiden Spitäler enger zusammengerückt und das gegenseitige Verständnis und das Wohlwollen füreinander wurde gestärkt, heisst es weiter. Diese habe eine «positive Grundlage im gegenseitigen Miteinander» geschaffen.
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