Solche Patienten hatte die Designfirma
Method aus San Francisco im Visier, als sie einen Erinnerungshelfer für die Medikamenteneinnahme entwickelte. Bei dem Projekt namens
«Nightingale» wurden 1 Zentimeter kleine Scheiben in mit dem Internet verbundene Alltagsgegenstände im Haushalt eingebettet – etwa in Wanduhren oder Teekannen.
Nightingale weiss, ob Medikamente regelmässig eingenommen werden und lässt die Scheiben aufleuchten, wenn dies nicht geschieht. Das mit künstlicher Intelligenz ausgestattete System lernt vom Verhalten des Patienten: Nimmt er die Medikamente regelmässig ein, leuchten sie nicht unnötig auf.
Mit «Flo» über Medikamente chatten
Zu Nightingale, das nach der
Pionierin der modernen Krankenpflege benannt ist, gehört auch eine App namens «Flo». Nutzer können mit dem Handy per Chat Fragen zu ihren Medikamenten stellen und ein mit künstlicher Intelligenz ausgestatteter
Bot schickt auf sie zugeschnittene Antworten.
Per Chat lassen sich Fragen zur Medikation stellen. (PD)
«Wir starteten das Projekt als Übung, um zu verstehen, welche Auswirkungen neue Technologien wie
Künstliche Intelligenz und das
Internet der Dinge auf das Gesundheitswesen haben könnten – und wie wir
Design Thinking anwenden können, um grosse Probleme in dem Bereich zu lösen», sagt
Matt Millington; er ist Business Development Director bei Method und in der Londoner Niederlassung der Designfirma tätig. «Wir hatten so viel Spass an der Übung, dass wir Nightingale bis zu vollständig betriebsfähigen Prototypen weiter entwickelt haben.»
Gesucht: Neue Partner
Method gehe es nicht darum, Technik um der Technik willen einzusetzen, sondern echte Probleme der Patienten auszumachen und sie so zu lösen, dass die Leute sie auch wirklich nutzen, sagt Millington.
Method hofft nun auf Partnerschaften mit Gesundheits-Versorgern und Pharma-Unternehmen, um das Projekt voranzutreiben, so der Designer: «Wir haben bisher nur an der Oberfläche der Möglichkeiten dieser neuen Anwendungen und Technologien im Gesundheitssektor gekratzt.»