EPFL: 12 Millionen Franken für die Entwicklung künstlicher Muskeln

Dank einer Spende der Werner Siemens-Stiftung baut die ETH Lausanne (EPFL) ein Zentrum für künstliche Muskeln auf. Eine treibende Kraft ist Herzchirurg Thierry Carrel.

, 12. Dezember 2017 um 08:38
image
  • forschung
  • eth
  • insel gruppe
  • thierry carrel
Das erste, für die nächsten vier Jahre geplante Projekt betrifft die Entwicklung eines nicht invasiven Unterstützungssystems für Patienten mit Herzinsuffizienz. Die als Ring um die Hauptschlagader gelegte Prothese hat keinen Kontakt mit Blut, so dass Probleme mit Blutungen oder Thrombosen vermieden werden können. 
Der Berner Herzchirurg Thierry Carrel, Direktor der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie des Inselspitals, wird die erste Etappe vollumfänglich begleiten. Nach erfolgreicher Erprobung der Technologie auf dem Prüfstand will er das System bei Tieren implantieren. Am Ende dieser Phase wissen die Forscher, wie es um die Machbarkeit dieser Technologie bestellt ist.

Auch USZ involviert

Es handle sich um ein vielversprechendes Projekt an der Schnittstelle von Ingenieurwesen und Medizin, wird Carrel in einer Mitteilung der Stiftung und der EPFL von Dienstag zitiert. Das Zentrum für künstliche Muskeln wird sechs Vollzeitmitarbeitende beschäftigen.
Das Projekt soll sich nicht nur auf die Herzunterstützung beschränken. Ab 2022 soll das Zentrum in einem zweiten und dritten Schritt acht Jahre lang weitere Entwicklungen in unterschiedlichen Bereichen vorantreiben. Dabei geht es insbesondere um Tätigkeiten auf den Gebieten Harnröhrensphinkter und Wiederaufbau der Gesichtsmuskulatur, um die Mimik von Unfall- und Brandopfern wiederherzustellen. Dabei wird auch das Universitätsspital Zürich involviert. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Insel Gruppe: Überraschend positives zweites Halbjahr

Im Spitalbetrieb meldet der Berner Konzern einen Jahresverlust von 51 Millionen Franken. Die Patientenzahlen sanken – stationär wie ambulant.

image

Herzstiftung zeichnet Nachwuchsforscherinnen aus

Srividya Velagapudi und Vanessa Biemmi erhalten für ihre Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Albrecht von Haller Young Investigator Award.

image

Studie: Herzmedikament könnte Metastasen stoppen

Ein Forscherteam von ETH, USB, USZ und KSBL fand heraus, dass das etablierte Herzmedikament Digoxin bei Brustkrebs Metastasen verhindern könnte.

image

CHUV: Aus Spenderstuhl wird Medizin

Das Universitätsspital Lausanne ist das erste Schweizer Spital mit Swissmedic-Zulassung zur Herstellung eines Medikaments aus Fäkalbakterien.

image

Insel Gruppe sucht nach weiteren Einsparmöglichkeiten

Ist das Operationsangebot in Riggisberg noch tragbar? Die Insel Gruppe will Klarheit schaffen.

image

BFS-Studie: Milliarden für Forschung und Entwicklung

2023 investierten Schweizer Privatunternehmen knapp 18 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung. Gesundheit bleibt der wichtigste Fokus.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.