Geschasster Arzt Rainer Schregel ist wieder im Amt

Nach kritischen Äusserungen über behördliche Corona-Massnahmen hat der Kanton St. Gallen seinen Amtsarzt Rainer Schregel gefeuert. Das war rechtswidrig.

, 12. November 2020 um 06:28
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Mitte August wurde Rainer Schregel im Amt als St. Galler Amtsarzt eingestellt. Als Grund nannte der Kanton «inhaltlich fragwürdige und politisch heikle Äusserungen» in den sozialen Medien. Schregel ist bekannt als scharfer Kritiker der behördlichen Corona-Massnahmen.
Der Arzt hatte auch eine Journalistin in den sozialen Medien als «Goebbels’ Mädchen» beleidigt. Er nahm seinen verbalen Ausrutscher aber längst zurück und entschuldigte sich dafür in aller Form. 
Nach der Abberufung als Amtsarzt verlor der vermeintliche «Coronaleugner» aus Wattwil auch seine Stelle bei der grossen Praxiskette Medbase. Dies sorgte vielerorts für Unverständnis. 

Hätten ihn anhören müssen

Die Entlassung als Amtsarzt war nun aber rechtswidrig. Dies stellt das St. Galler Verwaltungsgericht fest, wie die «Weltwoche» berichtet. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.
Das St. Galler Gesundheitsdepartement hätte den Arzt zumindest anhören müssen, so die Begründung. Man könne sich nicht in zweieinviertel Stunden mit einem Rechtsvertreter besprechen und sich qualifiziert zu einer Verfügung solcher Tragweite äussern. Und es bestand auch keine Dringlichkeit.

Wechsel in einen anderen Kanton

Schregel ist damit offiziell wieder Amtsarzt. Ob man sich bei ihm entschuldigt habe, wollte die Zeitung wissen? «Wir werden Herrn Dr. Schregel zu einem weiteren Gespräch einladen» wird Generalsekretär Gildo Da Ros in der «Weltwoche» zitiert.  
Schregel verlangte  vor kurzem ein «Unbedenklichkeitszeugnis», das einen Wechsel in den Kanton Luzern erlaubt. Dort erwartet man ihn offenbar «mit offenen Armen», wie aus dem Bericht im Wochenmagazin weiter hervorgeht. 
  • Lesen Sie auch: «Der Fall Dr. Rainer Schregel gibt mir sehr zu denken»
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