Mit 893 von 1'000 möglichen Punkten liegt die Schweiz im aktuellen Euro Health Consumer Index (EHCI) auf Rang 1. Damit hat die Schweiz 2018 die Niederlande als bestes Gesundheitssystem an der Spitze der Rangliste abgelöst. Während Jahren holten die Niederlande vor der Schweiz die Goldmedaille.
Das EHCI-Ranking vergleicht jährlich die Gesundheitswesen von 35 europäischen Ländern. Analysiert werden dabei über 40 unterschiedliche Indikatoren, die in sechs Themenfelder eingeteilt werden. Der EHCI wird seit einem Dutzend Jahren von einer schwedisch-französischen Beratungsfirma erarbeitet – und ist mittlerweile ein weitherum beachtete Rangliste.
«Wartelisten sparen kein Geld, sie kosten Geld!»
Das Schweizer Gesundheitswesen ist bezüglich Zugang zu medizinischen Leistungen mit Abstand das beste europäische Land. Gemessen wird dieser Indikator anhand der Wartezeiten – beispielsweise für Termine beim Hausarzt oder für operative Eingriffe. Insbesondere Deutschland und Grossbritannien, die in der politischen Diskussion um Qualität und Kosten immer wieder als Vergleichsländer herangezogen werden, schneiden in dieser Disziplin schlecht ab.
Dieses Resultat bestätigt, was die Ärzteverbindung FMH im Zusammenhang mit der politischen Diskussion um die Einführung eines Globalbudgets – auch Zielvorgaben oder Kostendach genannt – immer wieder betont: Ein Kostendach führt zu Wartezeiten, einem schlechten Zugang und damit zu einer Zweiklassenmedizin,
wie die FMH in einer Mitteilung schreibt. Der EHCI kommt denn auch zum Fazit: «Wartelisten sparen kein Geld, sie kosten Geld!»