Die öffentliche Spitex des Kantons Bern ist mindestens bis 2025 für die Versorgung des ganzen Kantons zuständig. Die insgesamt 44 Nonprofit-Spitex-Organisationen haben sich in einer öffentlichen Ausschreibung gegen private Anbieter durchgesetzt.
Erstmals ausgeschrieben
Letztes Jahr wollten private Anbieter der öffentlichen Spitex in 29 von 47 Regionen den Leistungsauftrag streitig machen. Deshalb hat die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) erstmals den Auftrag für diese Regionen öffentlich ausgeschrieben.
«Der Zeitpunkt, direkt nach zwei intensiven Jahren der Corona-Pandemie, war unglücklich gewählt, denn die Organisationen hätten Erholung und keine WTO-Ausschreibung benötigt», sagt Ursula Zybach, Präsidentin des Spitex Verband Kanton Bern, laut einer Mitteilung.
«Keiner kann es besser»
«Abgesehen vom Zeitpunkt hat es aber auch sein Gutes», sagt Roger Guggisberg, Geschäftsleiter des Spitex Verband Kanton Bern: Seit Jahren würden private und gewinnorientierte Spitex-Organisationen fordern, dass sie Leistungsaufträge übernehmen können. «Im Rahmen der Ausschreibung konnten unsere Mitglieder beweisen, dass keiner es besser kann als sie», erklärt Roger Guggisberg.
Der Leistungsauftrag gilt nur bis 2025. Doch Ursula Zybach nimmt, was die Zukunft betrifft, kein Blatt vor den Mund: Sie hofft, «dass man das klare Resultat anerkennt und die raren Ressourcen der Pflege nicht wiederkehrend für derart zeitintensive Ausschreibungen blockiert.»
Zuletzt nur noch drei Regionen umstritten
Die Entscheide könnten noch angefochten werden. Allerdings war das Interesse der privaten Organisationen letztlich doch nicht mehr so gross. Laut einem Bericht der «Berner Zeitung» wollten private Organisationen nur noch in drei Regionen die Versorgung übernehmen: Am Bielersee in der Region Nidau Ipsach, im Oberland in Thun und in Steffisburg.
Die Nonprofit-Spitex im Kanton Bern
Der Spitex-Verband Kanton Bern ist der kantonale Dachverband der 44 Nonprofit-Spitexorganisationen (NPO-Spitex) im Kanton Bern. Diese sind wirtschaftlich und rechtlich unabhängige Unternehmen, beschäftigen rund 4’800 Mitarbeitende, leisten jährlich 3,5 Mio. Pflegeeinsätze und 2,0 Mio. Pflegestunden. Die Leistungen sind ärztlich verordnet.