Diabetiker des Typs 1 sind gezwungen, permanent ihren Blutzuckerspiegel zu messen und sich täglich Insulin zu spritzen. Nun haben Forscher eine künstliche Bauchspeicheldrüse entwickelt, die vollständig implantiert werden kann. Sie misst permanent den Glukosespiegel im Blut und liefert automatisch die benötigte Menge Insulin. Die Patienten können damit gleich doppelt entlastet werden: von der Berechnung der Insulindosis und den Injektionen. Ausserdem wird das Insulin genau dann verabreicht, wenn der Körper es braucht.
Steuerung durch Chip
Die Methode wurde von einem Team der
University of California Santa Barbara um den Chemieingenieur Francis Doyle entwickelt. Sensoren messen laufend den Blutzuckerspiegel, ein Programm berechnet die Insulindosis und führt diese dem Körper zu. In einer ersten Version diente ein Tablet dazu, den Blutzuckerspiegel zu überwachen und die Insulinzufuhr zu steuern (Bild oben). In einer neuen Version ist das Tablet nicht mal mehr nötig. Die künstliche Bauchspeicheldrüse wird durch einen Chip gesteuert.
Spezielles Modell für Kinder
Computertests, in denen die Veränderungen des Blutzuckerspiegels während Mahlzeiten und Schlafphasen simuliert wurden, werden als erfolgreich gewertet. In einem nächsten Schritt werden nun Versuche mit Tieren gestartet. Das Team arbeitet ebenfalls an eine speziellen Version der künstlichen Bauchspeicheldrüse für Kinder. Deren Essensgewohnheiten und -vorlieben und ihr Bewegungsdrang erfordern besondere Aufmerksamkeit.