Alle Menschen können sich mit dem Coronavirus anstecken und müssen unter Umständen ins Spital. Doch besonders häufig betroffen sind Männer um die 70, die zusätzlich unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Hoch ist die Risiko für Diabetiker, Fettleibige und Männer, die einen hohen Blutdruck haben.
Daten von 196 Patienten analysiert
Diese Analyse des typischen Corona-Patienten hat das Freiburger Spital erstellt. Und zwar hat es 196 Patienten untersucht, die zwischen dem 1. März und dem 12. April wegen einer Infektion mit dem neuen Coronavirus hospitalisiert wurden.
Dokumentiert hat das Spital laut Gaël Grandmaison, dem stellvertretenden Oberarzt der Inneren Medizin, das Geschlecht, das Alter, Vorerkrankungen, Symptome, Dauer und Art des Spitalaufenthalts sowie die Dauer der Symptome.
60 Prozent konnten innert eines Monats nachhause
Interessant ist: Eine Corona-Infektion ist auch bei einem schwereren Verlauf keineswegs ein Todesurteil. Denn mehr als 60 Prozent der hospitalisierten Patienten waren 30 Tage nach Beginn der Symptome wieder zu Hause.
Trotzdem darf die Infektion keinesfalls unterschätzt werden. Denn zwei Drittel der Patienten wiesen auch nach der Entlassung aus dem Spital noch Symptome auf, insbesondere Müdigkeit und Atembeschwerden.
Nachsorge ist wichtig
Für Grandmaison bedeutet das: «Für diese Patienten muss eine langfristige Nachkontrolle organisiert werden, damit wir den Verlauf der Krankheit dokumentieren und eine angemessene Nachsorge anbieten können.»
Im weiteren betont Grandmaison, dass Spitäler ein relativ sicherer Ort sind. Die Infektionsrate in Akutspitälern macht nur drei Prozent aller Infektionen aus. «Das zeigt, dass die im Spital umgesetzten Schutzmassnahmen wirken; das ist sehr beruhigend.»
Auch Aarau hat 100 Patienten analysiert
Neben dem Freiburger Spital hat in der Schweiz auch das Kantonsspital Aarau eine Studie zu 100 hospitalisierten Corona-Patienten erstellt. Das Resultat der Aarauer Untersuchung ergab ein ähnliches Bild wie in Freiburg: 93 der 100 Patienten waren über 65 Jahre alt und hatten Vorerkrankungen.