Am 5. April 2020 erreichten die auf intensivmedizinischen Massnahmen angewiesenen Covid-19-Patienten den bisherigen Höchstwert: Mehr als die Hälfte der Intensiv-Betten waren mit kritisch kranken Corona-Patienten belegt. Dies zeigt eine Auswertung der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), basierend auf Daten des Koordinierten Sanitätsdienstes (KSD). Zusätzlich geschaffene Betten-Kapazitäten wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt.
Obwohl die Belegung danach kontinuierlich abnahm, erlebte die Belegung der insgesamt über 80 anerkannten oder zertifizierten Intensivstationen am 10. April 2020 ihren Höhepunkt: 98 Prozent der Intensivbetten waren an diesem Tag mit Patienten mit und ohne Covid-19 belegt. Zum Vergleich: Die Bettenbelegung einer Intensivstation beträgt im Jahresdurchschnitt etwa 75 Prozent.
Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI)
Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI)
Kapazitäten bisher zu jedem Zeitpunkt ausreichend
Trotz der vorübergehend stark erhöhten Belegung der Intensivstationen waren die gesamtschweizerischen Kapazitäten der Intensivmedizin «bisher zu jedem Zeitpunkt zur Behandlung aller kritisch kranken Patientinnen und Patienten ausreichend», schreibt die Fachgesellschaft. Bezüglich der Auslastung der Behandlungskapazitäten gab es aber erhebliche regionale Unterschiede: Die Intensivstationen des Tessins und der Genfer-Seeregion waren insgesamt am stärksten ausgelastet.
Die SGI geht davon aus, dass die teilweise beträchtliche Erhöhung der intensivmedizinischen Kapazitäten in den Spitälern sowie das Behandlungsverbot für nicht dringende Eingriffe und Therapien «massgeblich» dazu beigetragen haben, eine Überlastung der Intensivstationen in der Schweiz zu verhindern. Die Fachgesellschaft verfolge die Entwicklung zudem mit grösster Aufmerksamkeit, um bestmöglich mit einem erneuen Anstieg von kritisch kranken Covid-19-Patienten umzugehen.
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