Die Zahlen der Neuinfektionen und der Hospitalisationen sind tendenziell am Sinken. «Im Moment hat man das Gefühl, man könne etwas durchatmen», sagt Franziska von Arx in einem Interview mit der NZZ. Die geschäftsführende Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) versteht die Corona-Müdigkeit vieler Leute. «Doch wir sind weit entfernt davon, entspannt zu sein», sagt sie der Zeitung weiter.
Vor einem Jahr war die Verunsicherung gross, als in der Schweiz die ersten Covid-19-Fälle registriert wurden. «Auch am Kinderspital wurden Eskalationspläne erstellt», so die Co-Leiterin Pflegedienst der Intensivpflegestationen (IPS), der Neonatologie, des Notfalls und des Kinder-Herzzentrums. Im äussersten Notfall hätte das Universitäts-Kinderspital Zürich (Kispi) gemäss Eskalationspläne auch erwachsene IPS-Patienten aufgenommen.
«Masken werden wir noch eine Weile brauchen»
Die Kinder-Intensivstationen blieben von Corona bislang verschont, sagt die ursprüngliche Kinderkrankenschwester, die sich nach diversen Weiterbildungen entschied, in eine Managementposition zu wechseln. Die Auslastung der IPS am Zürcher Kinderspital entspreche 2020 etwa jener in anderen Jahren. Und in diesem Winter pflege das Kispi bedeutend weniger Kinder mit schweren Erkrankungen der oberen Atemluftwege wie etwa einer akuten Bronchitis oder einer Lungenentzündung.
Sie führt dies darauf zurück, dass sich Erwachsene mit Masken schützen und Familien in dieser Zeit generell zurückgezogener leben. Masken werden wir noch eine Weile brauchen. «Ohne die bekannten Schutzmassnahmen und ohne die Impfung kommen wir nicht aus dieser Situation heraus», sagt Franziska von Arx der NZZ. «Ich will nicht schwarzmalen, aber die Virusmutationen zwingen einen dazu, mit Prognosen zurückhaltend zu sein.»