«Wir würden es nicht schaffen, das rentabel zu führen»

Claraspital-Direktor Peter Eichenberger äusserte sich zur geplanten Fusion von Kantonsspital Baselland und Universitätsspital Basel.

, 14. September 2016 um 08:07
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«Man wird genau hinschauen müssen, ob sich diese Investitionen refinanzieren lassen»: Anfangs äussert sich Peter Eichenberger recht vorsichtig über die Pläne für eine Tagesklinik auf dem Bruderholz. Der Direktor des privaten Claraspitals in Basel hatte zuvor schon deutlicher Zweifel angemeldet an der Idee, das KSBL Bruderholz in ein Gross-Ambulatorium umzuwandeln – wozu, wie mittlerweile bekannt wurde, auch ein Bettenhaus mit 100 Betten gehören soll. «Diesen Businessplan will ich sehen, der ein rentables Ambulatorium vorsieht.»
In einem neuen Interview mit der «Nordwestschweiz» / «bz Basel» doppelte der Claraspital-Direktor nun nach: «Würde sich die ambulante Leistungserbringung kostendeckend erbringen lassen, dann hätten wir hier am Claraspital ein solches Angebot bereits auf die Beine gestellt. Wir haben die Frage eines grösseren, eigenständigen Ambulatoriums unter die Lupe genommen. Vielleicht haben wir etwas falsch berechnet, aber wir würden es unter den gegebenen tarifarischen Bedingungen nicht schaffen, eines rentabel zu führen.»

«…dann ist nichts dagegen einzuwenden»

Angesichts der bekannten Zustände im Schweizer Gesundheitswesen drängt sich hier natürlich ein Verdacht auf – und Peter Eichenberger formuliert ihn auch diplomatisch aus: «Wenn sich dieses Ambulatorium finanziell rechnet, ohne dass es über Umwege subventioniert wird, dann ist dagegen nichts einzuwenden.»
Wenn: Thematisiert wird hier also das Problem, dass die Kantone ihre eigenen Spitäler durch versteckte Quersubventionierungen und Aufträge einseitig hätscheln – und die Befürchtung, dass Basel-Stadt und Baselland versucht sein könnten, dies beim gemeinsamen Grossspital fortzuführen.

Grösserer Player – mehr Unabhängigkeit

Für das Claraspital sei es tatsächlich so, «dass dieses Gebilde» (also der geplante Zusammenschluss von KSBL und USB) «systemrelevant wird», so Peter Eichenberger im «bz Basel»-Interview. Dies bedinge «umso mehr eine unabhängigere Vergabe der Leistungsaufträge und Spitallistenplätze. Denn wenn man so einen grossen Player schafft, dann muss im Gegenzug auch die Unabhängigkeit bei der Vergabepraxis verstärkt werden.»
Kurz: Es dürfe nicht sein, «dass die neue Spitalgruppe zulasten von anderen Akteuren mit Aufträgen gefüttert wird».
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