Gesundheitsfachleute sind nicht nur in Zeiten einer Pandemie stark gefordert. Sie arbeiten im Spannungsfeld zwischen laufend ändernder Evidenzlage und technologischem Fortschritt auf der einen Seite, Personalmangel und oft schwierigen Rahmenbedingungen, zum Beispiel bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, auf der anderen Seite. Und dieses Spannungsfeld fordert Gesundheitsfachleute nicht nur, sondern überfordert teilweise auch. Unzufriedenheit im Job, Schlafstörungen und chronische Spannungszustände sind die Folgen – und oft Etappen auf dem Weg zum Burnout oder zur Kündigung. Für die Gesundheitsberufe belegen Studien im Vergleich zu anderen Berufsgruppen leider hohe Burnoutquoten respektive eine kürzere Verweildauer im Beruf. Doch es gibt Möglichkeiten und Wege, die Freude am Beruf zu erhalten, beispielsweise mit einer Ausbildung auf Masterstufe oder einer Weiterbildung. Arbeitgeber können vermehrt engagierte und kompetente Mitarbeitende im Betrieb halten, wenn sie ihnen eine berufsbegleitende Entwicklung ermöglichen.
Berufsbegleitendes Masterstudium eröffnet neue berufliche Optionen
Zugegeben, ein Masterabschlusss ist kein Wundermittel gegen die erwähnten strukturellen Schwierigkeiten im Gesundheitswesen. Doch er kann der eigenen beruflichen Laufbahn einen Kick geben und neue berufliche Optionen eröffnen. Es lohnt sich deshalb, einmal innezuhalten und sich zu fragen: «Wie will ich in Zukunft arbeiten? Und wie kann ich mir das ermöglichen?»
Wo stehe ich in meinem Gesundheitsberuf?
Folgende Fragen sollten sich nicht nur Ergo- oder Physiotherapeutinnen, Hebammen oder Pflegefachmänner von Zeit zu Zeit stellen.
- Möchte ich mit einer Advanced-Practice-Rolle mehr Verantwortung und neue, spannende (z.T. auch ärztliche) Aufgaben übernehmen?
- Will ich nach mehreren Jahren Berufserfahrung doch einmal die Teamleitung übernehmen?
- Möchte ich mich für die interprofessionelle Zusammenarbeit von Gesundheitsfachleuten einsetzen, und für eine bessere Betreuung von Patientinnen und Patienten mit weniger Schnittstellen?
- Könnte ich mein Wissen und meine Erfahrung als Dozentin an einer Hochschule dem Nachwuchs weitergeben?
- Möchte/Soll ich meinem Wunsch nach einer vertieften fachlichen Auseinandersetzung zu einem spezifischen Thema aus meinem Arbeitsbereich nachgehen? Zum Beispiel mit eigener Forschungsarbeit?
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen für sich mit Ja beantworten können, sollten Sie ein berufsbegleitendes Masterstudium oder eine Weiterbildung zumindest prüfen.
Meine eigene Situationsanalyse
Ein solcher Zwischenhalt kann hilfreich sein, wenn Sie Ihre persönliche Situation analysieren, eigene Wünsche formulieren und diese in Gesprächen mit Peers oder Dozierenden von Hochschulen überprüfen. Er unterstützt Sie dabei, zum Schluss einen bewussten Entscheid für oder gegen eine berufliche Veränderung zu fällen.
Vielleicht kommen Sie aufgrund Ihrer persönlichen Situationsanalyse aber auch zum Schluss, dass ein Weiterbildungsmaster MAS besser zu Ihren beruflichen Zielen passt als der akademische Weg mit dem Master of Science, der übrigens neu auch für Gesundheitsfachleute in der Schweiz bis zu einem Doktorat führen kann.
Eine eigene Situationsanalyse weckt oft neue Lebensgeister, gibt Klarheit und motiviert im besten Fall, die nächsten Schritte anzugehen. Gerade in Krisenzeiten kann ein neuer Fokus Orientierung geben.