Bern und Zürich bauen gemeinsame eHealth-Plattform

Damit dürfte das Projekt Axsana zur grössten eHealth-Plattform der Schweiz werden.

, 16. März 2017 um 09:37
image
Es war bereits angekündigt oder angedeutet, jetzt ist es offiziell: Die Gesundheitsdirektionen der Kantone Bern und Zürich wollen ihre Projekte zum Aufbau einer eHealth-Plattform zusammenlegen.
Die zuständigen Regierungsräte Pierre Alain Schnegg (Bern) und Thomas Heiniger (Zürich) seien überzeugt, «dass eine enge Zusammenarbeit beiden Kantonen, vor allem aber auch den Leistungserbringern und der Bevölkerung grosse Vorteile bringen kann», so die gemeinsame Mitteilung.

BeHealth plus Axsana

Angestrebt wird eine gleichberechtigte und partnerschaftliche Lösung, die auch anderen Kantonen offen steht: Gemeinsam soll das Potential des elektronischen Patientendossiers voll zur Entfaltung gebracht werden – und gemeinsam will man die integrierte Gesundheits-Versorgung fördern.
Konkret werden also die «BeHealth-Initiative» zur Bündelung der eHealth-Schritte im Kanton Bern und das in Zürich lancierte Axsana-Projekt zusammengeführt.
Axsana ist eine Betriebsgesellschaft, formiert als AG, in der sich der Kanton Zürich und diverse Verbände gefunden haben – so der Spitalverband VZK, die Ärztegesellschaft AGZ, Curaviva Zürich, der Spitex-Verband und der Apothekerverband.

Weitere Partner gesucht

Diese Axsana AG soll zusammen mit Swisscom Health dafür sorgen, dass die gesamte eHealth-Plattform mit der Stammgemeinschaft der Patientendossiers als Kern entwickelt wird – um dereinst, nach erfolgreichen Tests, in den Alltagsbetrieb überführt werden zu können.
Die Idee ist nun, möglichst auch weitere Kantone hier anzuschliessen. Denn je grösser die Stammgemeinschaft und die Zahl der beteiligten Leistungserbringer, desto besser (und auch relativ günstiger) wird das Angebot.
Oder anders: Interkantonale Lösungen wären kantonalen Insel-Plattformen vorzuziehen. Mitte Februar erwähnten die Axsana-Verantwortlichen in der «NZZ am Sonntag», dass auch andere Kantone als Aktionäre an Bord geholt werden sollen – unter anderem sei man mit Schaffhausen, Thurgau, Glarus und Graubünden im Gespräch.

Gemeinsame Trägerschaft?

In einem ersten Schritt geht es nun darum, die Möglichkeiten der Zusammenlegung der beiden Initiativen auf der Basis der Axsana/Swisscom-Plattform zu vertiefen. Geprüft wird eine gemeinsame Trägerschaft für die Gesellschaft Axsana.
Mit diesem Zusammenschluss würde die grösste eHealth-Plattform in der Schweiz entstehen. Allerdings sind erst noch einige organisatorische, technische und finanzielle Punkte zu klären. Eine Frage ist etwa, wie die bereits getätigten Leistungen in beiden Kantonen eingespiesen und berechnet werden.
«Die beteiligten Gesundheitsdirektionen haben es sich zum Ziel gesetzt, rasch die Unterlagen für den definitiven Entscheid zur gleichberechtigten Zusammenarbeit in der Trägerschaft der axsana AG auszuarbeiten», schliesst die Mitteilung aus Bern und Zürich.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spitäler FMI suchen neue CEO

Daniela Wiest verlässt die Berner Oberländer Gesundheitsgruppe nach gut drei Jahren.

image

Luzerner Kantonsspital gründet Virtual-Care-Equipe

Das Team soll den LUKS-Patienten unter anderem eine elektronische 24-Stunden-Betreuung, Hospital@Home-Angebote und Tele-Konsultationen bieten.

image

Nach 15 Jahren Pause: Spitalserie kehrt auf die Bildschirme zurück

Ein Klassiker der frühen 2000er soll auferstehen: Der US-Sender ABC plant Revival der Krankenhaus-Sitcom «Scrubs».

image

Sätze, die man zu schwerkranken Patienten nicht sagen sollte

«Alles wird gut.» «Kämpfen Sie!» «Was haben die anderen Ärzte gesagt?»: Eine Studie identifiziert Floskeln, die kranke Menschen verunsichern können.

image

200 Millionen Franken für Femhealth-Projekte

Seit 2021 fördert der Akzelerator Tech4Eva Startups für die Gesundheit der Frau. Dabei zeigt sich, wie sehr dieses Thema im Trend liegt.

image

Longevity: Wenig Interesse bei Schweizer Ärzten

Der internationale Trend zu Longevity erreicht die Schweiz erst langsam. Es sei schwierig, Fachärzte für das Thema zu begeistern, sagt Tobias Reichmuth, Verwaltungsrat einer Langlebigkeitsklinik.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.