Es war ein Abgang mit Nebengeräuschen. Im Frühling wurde bekannt, dass der renommierte Hirnchirurg Javier Fandino und das Kantonsspital Aarau (KSA) getrennte Wege gehen*. Im Sommer sah sich Fandino dann mit Vorwürfen konfrontiert: Unregelmässigkeiten, unethisches Verhalten und fehlende Bewilligungen im Zusammenhang mit medizinischen Studien werden im vorgeworfen. Der Kanton hat am 9. September eine Untersuchung eröffnet. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Nun sorgt Fandino mit seiner neuen Anstellung für Verwirrung. Auf seinem LinkedIn-Profil hat er seit 1. November einen neuen Arbeitgeber aufgeführt: «Neurochirurgie Klinik Hirslanden Zürich - Neurozentrum Aarau.» Als die AZ Medien vor einer Woche bei Hirslanden Aarau nachfragte, lautete die Antwort dann aber überraschenderweise: Fandino sei in Aarau «nicht akkreditiert».
Screenshot des LinkedIn-Profils von Javier Fandino.
Fandino arbeitet aktuell in Zürich
Nachfrage von «Medinside»: Wechselte Fandino nun - wie man es bereits im September munkelte - zur privaten Konkurrentin der KSA - oder nicht? Die Antwort von Mediensprecher Claude Kaufmann. Fandino sei in Aarau derzeit nicht akkreditiert.
Dennoch arbeitet Fandino inzwischen tatsächlich für die Hirslanden-Gruppe, wie der Sprecher sagt: «Er ist schon länger im Team der Hirslanden Klinik Zürich tätig - und ist dort auch akkreditiert».
Das sagt Fandino
Er führe seine Sprechstunden aktuell er am Neurozentrum Aarau durch, sagt Fandino auf Anfrage. Dieses sei zwar im Haus der Hirslanden Klinik, sei von dieser aber unabhängig. Er operiere aktuell an der Hirslanden-Klinik Zürich.
* In einer früheren Version stand, dass Fandino in Aargau fristlos entlassen worden sei. Das trifft nicht zu. Korrekt ist, dass ein Belegarztvertrag mit einem anderen Neurochirurgen aufgelöst wurde. (bwg)