Für die Angestellten im Gesundheitswesen war 2018 finanziell gesehen ein schlechtes Jahr: Ihre Löhne waren zwar um durchschnittlich 0,6 Prozent höher als im Vorjahr. Doch rechnet man die Teuerung ein, verdienten sie schlechter. 0,4 Prozent betrug gemäss den Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BfS) die Einbusse bei den Reallöhnen der Mitarbeiter im Gesundheitswesen, in Heimen sowie im Sozialwesen.
Damit geht es den Gesundheits-Mitarbeitern wie vielen anderen Angestellten: «In den meisten Wirtschaftszweigen gingen die Reallöhne zurück», stellte das BfS aufgrund seiner Statistik fest.
Die grosse Ausnahme ist die Pharmabranche
Doch es gibt eine Ausnahme: Branchen, die viel forschen und entwickeln und ausserdem auch viele Waren exportieren, haben profitiert. Die Mitarbeiter in der Pharma- und in der Chemiebranche hatten deshalb den höchsten Lohnzuwachs, nämlich 1,7 Prozent. Und im Gegensatz zu ihren Kollegen aus dem Gesundheitswesen machte bei ihnen die Teuerung diesen Lohnzuwachs auch nicht zunichte: Sie konnten ihren Reallohn um 0,8 Prozent steigern.
Der Grund für die Lohneinbussen ist eine Fehleinschätzung der Teuerung. Die Entscheide über Lohnerhöhungen für 2018 wurden in der Regel bereits Ende 2017 gefällt. Damals ging man von einer Teuerung von bloss 0,2 Prozent aus. In den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV), denen fast eine halbe Million Arbeitnehmende angeschlossen sind, wurde deshalb für 2018 bloss eine Lohnerhöhung von 0,3 Prozent vereinbart. Zu wenig, wie sich herausstellte.
Bereits zum zweiten Mal eine Lohneinbusse
Denn die Teuerung betrug letztes Jahr 0,9 Prozent. Das hat zur Folge, dass die Kaufkraft der Löhne zurückging. 2018 passierte das bereits zum zweiten Mal. Bereits 2017 mussten die Angestellten eine Lohneinbusse von 0,1 Prozent hinnehmen.