Ärzte stehen der Digitalisierung immer offener gegenüber. 42 Prozent glauben, dass das Self-Monitoring durch den Patienten mithilfe von Smartphone und Apps künftig ein wichtiges Element der medizinischen Betreuung darstellen könnte. 44 Prozent erwarten sogar, dass therapieunterstützende Apps in den kommenden zehn Jahren sogar Eingang in die Leitlinien finden werden.
Noch vor einem Jahr konnte sich die Mehrheit der Ärzte nicht vorstellen, dass Gesundheits-Apps dereinst den Gesundheitszustand ihrer Patienten überwachen könnten.
Dies ergibt die Befragung
«Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2015» der Stiftung Gesundheit, die bei 489 in Deutschland niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt wurde. «Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Einstellung gegenüber den jüngeren technischen Neuerungen derzeit stark im Wandel begriffen ist», stellen die Autoren fest. Es zeige sich ein «klarer Trend hin zur innovativen Nutzung von neuen Medien».
Digitalisierung erhöht Zufriedenheit nicht
Mehr als ein Drittel der Ärzte sind der Ansicht, dass die Steuerung der Terminvergabe durch Online-Tools in den kommenden Jahren wesentlich effizienter werden wird. Das lässt erahnen, dass künftig mehr Ärzte solche Services anbieten werden.
Videokonferenzen mit Patienten sind derzeit für die meisten Ärzte noch Zukunftsmusik: Lediglich drei Prozent der Ärzte nutzen dies bereits. Allerdings ist jeder dritte Arzt dieser Option gegenüber aufgeschlossen oder plant diese. Knapp zwei Drittel der Ärzte lehnen Videokonferenzen mit Patienten ab.
Bemerkenswert ist, dass 40 Prozent der Ärzte sich persönlich um die IT in der Praxis kümmern. Von den neuen technischen Möglichkeiten erwarten sie kein Plus an Lebensqualität. So glauben die wenigsten, dass sich ihr Arbeitsalltag und ihre Zufriedenheit und die des Praxispersonals durch E-Health verbessern wird.