20 Prozent weniger Gewinn für das Unispital Zürich

Dafür hat das Universitätsspital Zürich (USZ) im vergangenen Geschäftsjahr die Rentabilität gesteigert: Die wichtige Ebitda-Marge beträgt jetzt 8.6 Prozent.

, 7. Februar 2019 um 07:07
image
  • jahresabschluss 2018
  • universitätsspital zürich
  • spital
Das Universitätsspital Zürich (USZ) hat im Geschäftsjahr 2018 unter dem Strich einen Gewinn von 63,1 Millionen Franken erzielt. Das sind 20 Prozent weniger als noch in der Vorjahresperiode. Im Vorjahr wies das USZ einen Gewinn von 79,0 Millionen Franken aus – dank einer einmaligen Auflösung von über 41 Millionen Franken für Tarifunsicherheit-Rückstellungen. 2016 hatte der Jahresgewinn noch 86,2 Millionen Franken betragen.
Hingegen konnte das Zürcher Unispital die wichtige Ebitda-Marge von 7.8 Prozent auf 8.6 Prozent steigern, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Der relevante Richtwert soll zehn Prozent betragen. Es resultierte ein Ebitda von 123,6 Millionen Franken; im Vorjahr: 67,4 Millionen Franken. 

Ambulanter Bereich nicht kostendeckend

2018 behandelte das USZ insgesamt 42‘377 Patienten stationär –ein Wachstum von 0.8 Prozent. Im ambulanten Bereich nahm die Anzahl der Besuche um 4,8 Prozent auf 627‘124 zu.

image
Im ambulanten Bereich wirke sich der Tarmed-Eingriff des Bundesrates deutlich auf die verrechneten Taxpunkte aus, schreibt das USZ in der Mitteilung. Und die ambulanten Leistungen seien auch mit grossen Anstrengungen zur Effizienzsteigerung unter dem aktuellen Regime nicht kostendeckend.

Aufenthaltsdauer gesenkt

Ferner nahm der Schweregrad der behandelten Patienten (CMI) im stationären Bereich von 1.5 Prozent auf 1.588 zu. Dies zeige, dass die Verschiebung in den ambulanten Bereich stattfinde und das USZ insbesondere Patienten mit komplexen Erkrankungen aufnehme.
Gleichzeitig konnte die mittlere Aufenthaltsdauer auf 6.58 Tage (Minus 2.2 Prozent) verringert werden. Dies sei das Resultat Spital-weiter Anstrengungen zur Senkung der Aufenthaltsdauer und damit zur Reduktion der Kosten, schreibt das USZ weiter.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.