13er Liste Luzern: Kompromiss bei Mandel-OP erzielt

Tonsillotomie ambulant – Tonsillektomie stationär: Der Grund für die Planänderungen sind offenbar fachliche Bedenken über eine ausländische Studie.

, 12. Juni 2017 um 08:31
image
  • gesundheitskosten
  • politik
Die ­Gaumenmandel-Entfernung bleibt zwar auf der Liste der ambulant durchzuführendenden Eingriffen der Luzerner Gesundheitsdirektion, der sogenannten 13er Liste. Allerdings soll eine vollständige Entfernung der Gaumenmandeln – Tonsillektomie – stationär erfolgen, wie die «Luzerner Zeitung» meldet.
Für die Teilentfernung (Tonsillotomie ) gelte aber der Grundsatz ambulant vor stationär. Der ursprüngliche Plan, auch eine vollständige Mandelnentfernung ambulant durchzuführen, sorgte bei den Hals-, Nasen- und Ohrenspezialisten für Kritik. Sie befürchteten Risiken, die sie nicht tragen wollten.

Mitte Woche wird die Liste scharf gestellt

Das partielle Abweichen gründet laut der «Luzerner Zeitung» offenbar nicht zuletzt auf ernst zu nehmenden fachlichen Bedenken über eine ausländische Studie, auf die sich die Gesundheitsdirektion ursprünglich berufen hatte.
Am Mittwoch stellt Gesundheitsdirektor Guido Graf die Liste jener Spitalbehandlungen vor, die nun ab Mitte Jahr in der Regel ambulant durchgeführt werden.
Liste der Behandlungen und Untersuchungen, die in Luzern möglichst nur noch ambulant erbracht werden sollen:
  • Herzkatheteruntersuchung
  • Karpaltunneloperation
  • Operation grauer Star
  • Mandeloperation
  • Herzschrittmacher
  • Krampfaderoperation
  • Eingriffe an Blutgefässen
  • Hämorrhoiden
  • Leistenbruchoperation
  • Eingriffe am Gebärmutterhals
  • Kniespiegelung
  • Eingriffe am Kniemeniskus
  • Nierensteinzertrümmerung
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Koordinierte Versorgung: Netzwerke sind vom Tisch

Der Ständerat beriet über das Massnahmenpaket zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Er plädierte nun ebenfalls für Mengenrabatte bei umsatzstarken Medikamenten.

image

Spital Zofingen: Bundesrat findet Verkauf unproblematisch

SP-Nationalrat Cédric Wermuth warnte vor einer schleichenden Privatisierung der Grundversorgung – der Bundesrat sieht in der Übernahme des Spitals Zofingen durch SMN kein Problem.

image

BAG muss elf Millionen Franken sparen und 20 Stellen streichen

Das Bundesamt kürzt bei der Kinderarzneimittel-Datenbank, bei der Prävention und beim Strahlenschutz.

image

Kanton Bern hat neuen Leiter des Gesundheitsamtes

Der Regierungsrat des Kantons Bern hat Philipp Banz zum Nachfolger von Fritz Nyffenegger an der Spitze des Gesundheitsamtes ernannt.

image

Mehr kompetente Patienten, weniger Behandlungen

Eine Erklärung von Vertretern des Gesundheitswesens fordern einen stärkeren Fokus auf Patienten – statt auf Profit und möglichst viele Behandlungen.

image

Demo gegen die Mängel in der Gesundheitsversorgung

Mehr Ausbildungsplätze, weniger Bürokratie: FMH, Pharmasuisse, ChiroSuisse, SSO und GST legten in Bern einen gemeinsamen Forderungskatalog vor.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.