Die Firma
Cequr meldet, dass sie in einer neuen Finanzierungsrunde 100 Millionen Dollar neu aufgenommen hat. Die Gelder dienen dazu, nötige klinische und regulatorische Aktivitäten zu finanzieren – und ferner die grossflächige Vermarktung des Produkts von Cequr.
Es handelt sich dabei um ein Insulinversorgungssystem für Patienten mit Diabetes des Typs 2. Sein Name: «PaQ».
Die
«Neue Zürcher Zeitung» stellte dazu fest, dass die weitgehend unbekannte Cequr damit den grössten Finanzierungsbetrag einfuhr, den ein europäischer Medtech-Betrieb in den vergangenen neun Jahren erhalten hat.
Wichtiger Aspekt: Es ist nicht kompliziert
Das Patch-ähnliche «PaQ»-Gerät kann diskret angebracht werden und ermöglicht eine Insulinversorgung von bis zu drei Tagen. Allen Menschen mit Diabetes Typ 2 soll es eine Alternative zu Insulinspritzen bieten – und, da es günstig und unkompliziert angeboten werden kann, will es auch eine interessante Variante für Ärzte und Krankenkassen bieten.
Das Marktpotenzial für unkomplizierte Insulingeräte wird von Cequr auf rund 6 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Horw bei Luzern – nachdem Cequr bei der Gründung noch in Montreux angesiedelt worden. Die Gesellschaft besitzt Herstellungsbetriebe in Nordborg (Dänemark) und Marlborough (Massachusetts/USA). Ursprünglich ein Ableger des dänischen Industriekonzerns Danfoss, wird es jetzt präsidiert von Eric Milledge, der zuvor 34 Jahre lang beim Medizinaltechnik-Konzern Johnson&Johnson im Bereich Diabetik tätig gewesen war.
Werbefilm: So funktioniert das PaQ-System
Das neue PaQ-System soll 2016 auf den Markt kommen, eine Bewilligung für Europa liegt vor. Die zum Aufbau und zur Vermarktung bestimmte 100-Millionen-Finanzierungsrunde wurde von Woodford Investment Management LLP und Arthurian Life Sciences angeführt. An der Finanzierungsrunde beteiligten sich auch bereits bestehende Investoren, so Endeavour Vision, die Bank Schroder & Co. und VI Partners.
«Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit derart erfahrenen Anlegern», sagt Doug Lawrence, der CEO von CeQur. «Wenn heute Menschen mit Diabetes Typ 2 Insulin verwenden, müssen sie es mit einer Spritze injizieren. Derzeit sind für sie Alternativen wegen Kostenerwägungen und Komplexität limitiert. Das PaQ der zweiten Generation stellt eine Alternative zur Injektionstherapie mit Spritzen dar und ermöglicht uns die Schaffung einer wachstumsstarken Unternehmenstätigkeit im expandierenden Feld der unkomplizierten und kostengünstigen Insulininjektionen, von denen Patienten, Ärzte und der Zahler gleichermassen profitieren.»