Pflegeinitiative: Zürich stellt 100 Millionen für die Ausbildung bereit

Die Kantonsregierung will Studierende mit 500 bis 700 Franken pro Monat unterstützen – sowie Institutionen mit 250 Franken pro Ausbildungswoche.

, 6. Februar 2025 um 14:15
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Eine Pflegfachfrau während einer praktischen Übung  |   Bild: Bildungsdirektion Kanton Zürich
Der Zürcher Regierungsrat stellt 100 Millionen Franken für die Pflegeausbildung bereit – und legt damit die gesetzliche Basis für die Umsetzung der Pflegeinitiative. Die Mittel sollen über die kommenden acht Jahre fliessen, wobei sich der Bund mit einem gleich hohen Beitrag beteiligen wird, wie die Kantonsregierung am Donnerstag mitteilte.
Ziel ist es, die Zahl der Diplomabschlüsse an höheren Fachschulen (HF) und Fachhochschulen (FH) zu erhöhen. Dazu erhalten Zürcher Studierende monatliche Förderbeiträge, um ihren Lebensunterhalt während der Ausbildung zu sichern:
  • 500 Franken pro Monat für Studierende ab 21 Jahren;
  • 700 Franken pro Monat für Studierende ab 30 Jahren;
  • Zusätzliche 100 Franken pro Kind für Auszubildende mit minderjährigen oder in Ausbildung befindlichen Kindern.
Anträge können ab Mitte Februar eingereicht werden.

Praktische Ausbildung

Neben der finanziellen Unterstützung für Studierende investiert der Kanton Zürich auch gezielt in die praktische Ausbildung von Pflegefachpersonen.
Spitäler und Pflegeinstitutionen, die Pflegefachpersonen ausbilden, erhalten künftig 250 Franken pro geleisteter Ausbildungswoche. Zusätzlich können Spitäler, die ihre vorgeschriebenen Ausbildungsvorgaben übertreffen, weitere Zuschüsse beantragen.
Zudem werden jährlich 500'000 Franken für innovative Projekte zur Verbesserung der Ausbildungsqualität bereitgestellt. Auch die Fachhochschulen erhalten zusätzliche Mitteln.
Der Bund stellt im Rahmen eines Sonderprogramms über acht Jahre 25 Millionen Franken zur Verfügung, um die Zahl der Bachelorabschlüsse bis 2032 um 50 Prozent zu steigern.

Pflegeverband erfreut

Die Zürcher Sektion des Berufsverbands SBK begrüsst die Regelung für Studierende und schreibt auf seiner Website: «Unsere Sektion war in der Projekt-Begleitgruppe vertreten und freut sich, dass nun Klarheit über die Ausbildungsbeiträge herrscht. Die Arbeit war sehr konstruktiv und zielführend.»
Der SBK danke allen Beteiligten für die Zusammenarbeit – und fordert, dass nun rasch die zweite Etappe der Pflegeinitiative umgesetzt wird: die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegefachpersonen.
Stärkung der Pflegeausbildung im Kanton Zürich
YouTube Film: Kanton Zürich



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