Lasergewebelöten für die Chirurgie

Ein junger Forscher entwickelt an der Empa und der ETH Zürich einen Laser, der bei Operationen das Gewebe weniger schädigen soll.

, 24. Oktober 2024 um 05:11
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Oscar Cipolato (links) wird von der Empa mit einer «Entrepreneur Fellowship» bei seiner Forschung zum Lasergewebelöten unterstützt. Mit auf dem Bild sind die zwei anderen Forschenden, die eine Fellowship erhalten haben: Federica Bellizio entwickelt eine Plattform für Energieversorger und David Häusermann forscht an Drohnen für Feuerwehrleute und Industrieinspektoren. | Empa
Bei Operationen gilt: Je kleiner die Schnitte sind und je weniger das umliegende Gewebe geschädigt wird, um so schneller können die Patienten das Spital wieder verlassen.
Oscar Cipolato hat deshalb an der Empa und ETH Zürich eine minimalinvasive Technik entwickelt, die innere Wunden präzise und nahtlos mit einem Laser verschliesst.
Die Empa unterstützt ihn mit einer «Entrepreneur Fellowship». Cipolato will damit sein Dissertationsprojekt zur Marktreife bringen, wie die Empa mitteilt.
Das Besondere am entwickelten Lasergewebelöten: Fluoreszierende Nanopartikel, die in proteinbasiertes Lötmaterial eingebettet sind, ermöglichen eine ständige Temperaturkontrolle während der Operation.

Sicherere Laser-Eingriffe

Die patentierte Technik zeige die Gewebetemperatur in Echtzeit an. «Das macht das Lasern sicherer und präziser», erklärt Cipolato. Dank der Nano-Thermometer würden Gewebeschäden minimiert. Es gebe stabile und wasserdichte Verbindungen.
Das Risiko von Komplikationen - etwa Infektionen – werde kleiner. Diese Technik bietet sich laut Cipolato insbesondere dort an, wo herkömmliche Nähte ungeeignet sind – etwa bei empfindlichem Weichgewebe oder in der minimalinvasiven Chirurgie mit Robotersystemen.
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