Krisenbrief mit Folgen: LUKS verliert mehrere Führungskräfte

Ein Schreiben mit Kritik an Führung und interner Kommunikation erschüttert das LUKS-Spital Wolhusen. Nun zieht das Management Konsequenzen.

, 28. Mai 2025 um 14:04
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Umkämpft: LUKS Wolhusen  |  Bild: PD
Die Mitteilung aus Luzern ist etwas kryptisch. Die Rede ist von Vorwürfen gegen Führungspersonen, die aufgearbeitet wurden, wobei Lehren gezogen und Massnahmen ergriffen worden seien.
Es begann im vergangenen September: Da erhoben fünf Kaderleute des LUKS-Spitals in Wolhusen Vorwürfe «gegen Leitungspersonen des LUKS». Ihr Schreiben ging ans Luzerner Gesundheits- und Sozialdepartement sowie an die Gesundheitskommission des Kantonsrates – und es prangerte interne Prozesse, den Führungsstil sowie konkrete Äusserungen von Vorgesetzten an.
In der Folge seien die Vorwürfe und Vorkommnisse unter Beizug einer externen Stelle aufgearbeitet worden. Deren Erkenntnisse hatten offenbar Konsequenzen: Denn nun meldet die LUKS Gruppe diverse personelle Veränderungen.
  • Der Chefarzt Medizin des Standortes Wolhusen verlässt das Unternehmen per sofort.
  • Der medizinische Co-Leiter des Spitals tritt ebenfalls per sofort zurück. Er wird Ende Juli 2025 aus der LUKS-Gruppe ausscheiden und bis dahin am Standort Luzern arbeiten.
  • Schliesslich verlässt auch die Leiterin Regionen die LUKS Gruppe. Sie war seit 2021 im Amt und dabei auch Mitglied der Konzernleitung. Sie plane, «sich beruflich ausserhalb der LUKS Gruppe neu zu orientieren», so die Mitteilung.
  • Interimistisch übernimmt der neue CEO Florian Aschbrenner die Leitung Regionen. Die Standortleitung des LUKS Wolhusen wird ausgeschrieben.
  • Die medizinische Leitung und Co-Standortleitung des LUKS Wolhusen übernimmt vorübergehend Richard Herzog. Er ist heute Senior Consultant Orthopädie in Wolhusen und war dort zuvor jahrelang Standortleiter gewesen.
Der Mitteilung ist zu entnehmen, dass ein Konflikt zwischen Zentrale und dem regionalen Standort vorlag, zumindest ansatzweise: «Mit Blick in die Zukunft ist es mir ein grosses Anliegen, dass die Kommunikation zwischen der Führung der LUKS Gruppe und den Verantwortlichen in den Regionalspitälern intensiviert wird», lässt sich Verwaltungsratspräsident Martin Nufer zitieren. «Bestehende und neue Austauschgefässe sollen dazu beitragen, die Kultur einer offenen und respektvollen Kommunikation zu festigen.»
Die betroffenen Personen würden durch den CEO des LUKS geführt, so Nufer.
Schliesslich wurden die Unterzeichner des Schreibens schriftlich ermahnt, da sie die ordentlichen Dienstwege nicht eingehalten haben.
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