Im Auftrag der Walliser Regierung hat das Gesundheitsdepartement einen sogenannten «Masterplan» lanciert. Das Projekt hat zum Ziel, auf den Fachkräftemangel in der ambulanten Gesundheitsversorgung zu reagieren, will aber auch den Zugang zur Versorgung verbessern.
Entstanden ist ein mehrseitiges «Vorbereitungsdokument», verfasst vom Kantonsarztamt in Zusammenarbeit mit der Walliser Ärztegesellschaft, den Haus- und Kinderärzten und dem Spital Wallis. Das Papier ist eine Reaktion auf ein Postulat im Kantonsparlament, das die aktuelle herausfordernde Situation in der Grundversorgung thematisiert.
Schaffung mobiler Teams
Der Masterplan umfasst Lösungsansätze wie der Einsatz von Advanced Practice Nurses oder die Unterstützung durch pensionierte Ärzte, aber auch mehr Telemedizin oder die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Apothekern und Ärzten.
Genannt wird zudem die Schaffung mobiler Teams für eine spitalexterne Begleitung von Patienten, etwa in Bereichen wie Palliative Care oder Psychiatrie.
Zur Diskussion stehen ferner im Spital stationierte mobile Schnelleinsatz-Dienste oder ein Pilotprojekt für soziale Notfälle für Patienten, deren Probleme aktuell präklinisch von den Diensten für lebensbedrohliche Notfälle versorgt werden.
Gesamtgesundheitlichen Zentren
Nebst einer besseren Vernetzung, Koordination und Informationsübermittlung sieht der Masterplan darüber hinaus die Schaffung neuer Strukturen vor: Es fällt der Begriff Gemeindekrankenpflege, welche die ambulante Medizin ergänzen und damit das gesamte und gemeinschaftlich ausgerichtete Gesundheitssystem erfassen soll.
Als weitere Massnahmen sollen in diesem Zusammenhang gesamtgesundheitliche Zentren geschaffen werden, mit Leistungen wie Gynäkologie, (Kinder-)Psychiatrie, Orthopädie, Radiologie und Labor sowie Psychologie, Physiotherapie, Apotheke und Ernährungsberatung. Solche Einrichtungen sind gemäss Kanton auch für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiv.
Diese Rolle übernimmt der Kanton
Der vorgelegte Masterplan sei ein Dokument, das in den Nachfolgeversionen mit den laufenden Diskussionen ergänzt werden soll, teilt das Gesundheitsdepartement weiter mit. Unter der Leitung des Kantonsarztes Eric Masserey werden nun Projekte identifiziert, ausgearbeitet und ab Herbst 2023 umgesetzt.
Die Rolle des Kantons besteht unter anderem darin, die betreffenden Partner zusammenzubringen und die Rahmenbedingungen für die Arbeitsweise der Arztpraxen zu erleichtern, um dadurch generell neue Strukturen oder Projekte zu schaffen.