KIS: Das Freiburger Spital entscheidet sich für Schweizer System

Die Kantonsspitalgruppe HFR und das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit hatten eine Ausschreibung für ein neues Klinik-Informationssystem durchgeführt. Das Angebot der Firma Cistec erhielt den Zuschlag – eine Premiere in der Westschweiz.

, 4. November 2025 um 10:00
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Bild: HFR, Screenshot/Youtube
Auch das Freiburger Spital (HFR) muss ein neues Klinik-Informationssystem beschaffen – und entschied sich für das System KISIM der Firma Cistec aus Zürich. Es ist das erste Mal, dass diese Lösung in der Westschweiz eingesetzt wird, während KISIM bereits in gut 30 Institutionen in der Deutschschweiz installiert wurde – beispielsweise beim Kantonsspital St. Gallen oder am Stadtspital Zürich.
Die Ausschreibung war im Juni vom HFR und vom Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit FNPG gemeinsam lanciert worden. Ein Schwerpunkt der Anforderung lag auf der Zweisprachigkeit. Ziel war auch, die bestehende IT-Struktur durch ein «integriertes und entwicklungsfähiges» System zu ersetzt, erklärte das HFR damals gegenüber dem Fachportal «Inside IT».
Am Dienstag wurde nun auf der Ausschreibungsplattform Simap aktualisiert, dass Cistec den Zuschlag für rund 11,56 Millionen Franken erhalten hat – und damit vor den drei anderen eingegangenen Vorschlägen liegt. Im Preis enthalten sind die Implementierung sowie die Betriebskosten für die ersten vier Jahre.
Gegen den Enscheid kann noch innerhalb von 20 Tagen beim Kantonsgericht Beschwerde eingelegt werden.
Insgesamt hätten sich rund 80 Angestellte des HFR und des FNPG aus den betroffenen Abteilungen an der Bewertung der eingereichten Angebote beteiligt, teilt die Spitalleitung mit. «Das selektionierte Angebot erfüllt die im Pflichtenheft enthaltenen Kriterien vollumfänglich und hatte die beste Benotung erhalten», heisst es zum Entscheid.
Nach dem Projektstart – geplant im ersten Quartal 2026 – soll die Implementierung innerhalb von 24 Monaten stattfinden.
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