Ensemble Hospitalier de la Côte: Kontrastreiche Zeiten

Das Waadtländer Gesundheitsnetzwerk EHC investierte in neue medizinische Zentren, in ein Pflegeheim und eine Schule für klinische Hypnose. Es verzeichnete 2024 höhere Patientenzahlen – doch trotzdem ein Defizit.

, 29. Juni 2025 um 22:55
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Das EHC-Spital in Morges  |  Bild: EHC
Das Ensemble Hospitalier de la Côte (EHC) schloss das Geschäftsjahr 2024 mit einem ziemlich ähnlichen Ergebnis wie im Jahr 2023 ab. Die Einnahmen lagen bei knapp 267 Millionen Franken, das Betriebsergebnis war mit -784'218 Franken negativ – eine Zahl, die auch Abschreibungen über 11,5 Millionen Franken beinhaltet. Das Defizit lag am Ende bei -1,1 Millionen Franken, so die EHC in ihrem Jahresbericht.
Zur Waadtländer Institution gehören unter anderem drei Spitäler, drei Permanencen, drei Pflegeheime sowie insgesamt 25 medizinische Zentren.
Jahresbericht EHC 2024
Das Jahr 2024 war durch eine deutlich höhere Nachfrage gekennzeichnet. Die Notaufnahmen verzeichneten 76'167 Eintritte, ein klarer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Der gleiche Trend war bei den medizinischen Zentren zu verzeichnen, die mehr als 292'000 Konsultationen abhielten. Die Zahl der stationären Aufenthalte blieb mit fast 15'000 stabil.

Integrierte Versorgung, neue medizinische Zentren...

Zu den wichtigen Schritten des vergangenen Jahres gehörte eine Partnerschaft, welche das EHC mit dem Versicherer CSS ins Leben rief: Gemeinsam wird eine integrierte Versorgung angeboten, die auf eine persönliche Betreuung bei komplexen Fällen, zugleich auf Prävention und die Verwendung einer einheitlichen Krankenakte setzt.
Das Angebot wurde zudem mit der Eröffnung von zwei neuen medizinischen Zentren (von denen eines der spezialisierten Pädiatrie gewidmet ist) sowie eines neuen Pflegeheims erweitert. Ferner eröffnete die Spitalgruppe eine Schule für klinische Hypnose – diese bietet als erste in der Schweiz Weiterbildungen für Fachpersonen im Gesundheitsbereich an.

Anhaltende Spannungen

Das vergangene Jahr war jedoch nicht frei von Schwierigkeiten. Die Geschäftsleitung berichtet von anhaltenden Spannungen im Personalbereich – ständiger Druck auf die Teams, vermehrter Einsatz von Temporärpersonal, Schwierigkeiten bei der Rekrutierung. Hinzu kommen manchmal komplizierte Verhandlungen mit den Versicherern.
Das Ensemble Hospitalier de la Côte entstand vor 25 Jahren aus der Fusion der Spitäler von Morges, Aubonne und Gilly und deckt heute ein Gebiet ab, das von Ecublens über Gilly bis in den Waadtländer Jura reicht. Die Institution zählt heute:
  • 3 Spitäler (Akutversorgung, Rehabilitation),
  • 1 Privatklinik,
  • 3 ärztliche Bereitschaftsdienste,
  • 25 medizinische Zentren,
  • 3 Pflegeheime für Langzeitaufenthalte.
Das Hôpital de Morges bleibt mit 240 Betten und der drittstärksten Entbindungsstation des Kantons das Herzstück der Einrichtung.


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