Die Wartezeiten in der Arztpraxis werden länger

41 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Praxen nehmen gegenwärtig keine oder nur selten neue Patientinnen und Patienten auf.

, 7. November 2024 um 05:46
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Andrang in den Arztpraxen: Eine Befragung im Auftrag der FMH zeigt, dass viele Praxen gar keine neuen Patienten mehr aufnehmen. | Adobe Stock
Die Wartezeiten für einen Arzttermin werden immer länger. Das ergab die diesjährige Befragung von 1’707 Schweizer Ärztinnen und Ärzte im Auftrag der Ärzteverbindung FMH.
72 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in ambulanten Praxen beobachten, dass die Wartezeiten in den letzten 12 Monaten zugenommen haben.
Bei jenen Ärztinnen und Ärzten, welche Durchschnittswerte zu den Wartezeiten ihrer Patientinnen und Patienten des Jahres 2023 einschätzen konnten, sieht die Situation konkret so aus:
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Durchschnittliche Wartezeiten für einen Termin oder eine Überweisung. | Quelle: FMH/Gfs
Zwar konnten 58 Prozent der praxisambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ihren Patientinnen und Patienten einen Behandlungstermin innerhalb einer Woche oder früher anbieten. Doch bei einem Fünftel lag die durchschnittliche Wartezeit über einem Monat.

Neue Patienten haben es schwerer

Patientinnen und Patienten erhalten im praxisambulanten Bereich vergleichsweise rasch einen Termin, sofern sie bereits einen Hausarzt oder eine Fachärztin haben. Sehr schwierig wird es allerdings, einen neuen Hausarzt oder eine neue Fachärztin zu finden. 41 Prozent der praxisambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte geben nämlich an, gegenwärtig keine oder nur selten neue Patientinnen und Patienten aufzunehmen.
Nicht besser sieht es in den Spitälern und in der Psychiatrie aus: 30 Prozent der Spitalärztinnen und -ärzte der Akutsomatik und 46 Prozent der Psychiatrie gaben an, dass zwischen der Überweisung und der eigentlichen Behandlung im Schnitt mehr als ein Monat verstreicht.
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