Bei den Spitälern Schaffhausen endet die Ära einer speziellen Direktorn-Ära: Nach 36 Jahren geht Arend Wilpshaar vorzeitig in Pension. Er kam 1986 als Physiotherapeut nach Schaffhausen. Er wurde danach unter anderem Leiter der Therapien, Leiter des Direktionsstabs, Spitalleitungsmitglied, stellvertretender Spitaldirektor und Generalsekretär.
Quer in der Spitallandschaft
In den vergangenen drei Jahren führte er die Spitäler Schaffhausen als Vorsitzender der Spitalleitung. Diese Wahl sorgte vor drei Jahren für eine grosse Überraschung in der Spitallandschaft.
Damals musste der nach nur zwei Jahren abgetretene Direktor des Kantonsspitals Schaffhausen Daniel Lüscher ersetzt werden. Gewählt wurde dann ein Direktorium aus drei langjährigen Spitalkadern mit Wilpshaar an der Spitze.
Sonst nur starke Manager
So sollte in dieser kritischen Phase Kontinuität und Stabilität gewährleistet werden, hiess es damals. Mit dieser Lösung stand das Kantonsspital allerdings quer in der Spitallandschaft: Seit der neuen Spitalfinanzierung ab 2012 werden Häuser in vergleichbarer Grösse fast immer von starken Managern geführt. Einzig Schaffhausen wollte die Direktoren-Stelle mit bewährten Mitarbeitern besetzen, die mit den laufenden Grossprojekten vertraut waren.
Zusammengerechnet kamen die neuen Spitalchefs auf fast achtzig Jahre Berufserfahrung am Kantonsspital. Damals wurde aber die Frage laut: Wäre nicht ein frischer Blick von aussen vonnöten? Wilpshaar sagte darauf: «Wir sind überzeugt, wir können so noch tragfähigere Lösungen für das Unternehmen finden, und auch die Geschwindigkeit der Entscheidfindung ist zentral.»
Auf andere Weise eine gute Führung
Während der letzten drei Jahre hat sich die unkonventionelle Wahl offenbar gelohnt. Wilpshaar wird äusserst wehmütig verabschiedet: «Er behielt den Überblick über die zahlreichen parallellaufenden Projekte und Geschehnisse innerhalb der Spitäler Schaffhausen», schreibt das Spital zu seinem Abschied.
Nicht ohne auch ein paar Worte zu seinem Charakter zu verlieren: «Neben seinen Eigenschaften in der operativen Führung steckt hinter Arend Wilpshaar ein sehr feinfühliger Mensch, der auch immer viel Wert auf den Austausch mit den Mitarbeitenden – auch auf persönlicher Ebene – gelegt hat. Wertschätzung und Empathie standen in der Zusammenarbeit für ihn stets an oberster Stelle und waren täglich spürbar.»