Der Grosse Rat des Kantons Bern hat am Mittwoch einstimmig Zusatz- und Nachkredite von über 140 Millionen Franken bewilligt: Die Mittel fliessen in die ambulanten Leistungen der Kinderspitäler in Bern und Biel sowie in die ärztliche und pharmazeutische Weiterbildung.
Konkret geht es um einen Zusatzkredit von knapp 108 Millionen Franken für die Jahre 2025 bis 2027 und einen Nachkredit von rund 35 Millionen Franken zugunsten der Spitäler.
Hintergrund ist die angespannte finanzielle Lage in der ambulanten Kindermedizin. Die Kinderklinik Biel schreibt ambulant im Schnitt jährlich rund 2 Millionen Franken Defizit, in Bern liegt das Minus bei durchschnittlich 12,5 Millionen Franken.
10 Millionen mehr
Bis zur Einführung des neuen Tarifsystems Tardoc stockt der Kanton deshalb die Abgeltungen auf – von aktuell 4,5 auf neu 14,5 Millionen Franken jährlich.
Auch für die Weiterbildung gibt es einen Schub: Rund 26,5 Millionen Franken pro Jahr sind für Ausbildungsplätze in Spitälern, Praxen und Gesundheitszentren vorgesehen. Dieser Betrag berücksichtigt den steigenden Bedarf an ärztlichen und pharmazeutischen Weiterbildungen.
Ergänzend hat der Grosse Rat auch für die ambulante Weiterbildung einen separaten Kredit bewilligt: 975'000 Franken pro Jahr für drei Jahre – ebenfalls einstimmig. Damit soll die Ungleichbehandlung zwischen stationärer und ambulanter Ausbildung beseitigt werden.