Eine neue Augenfarbe – für immer: Der 45-minütige Eingriff beim Augenarzt für eine permanente «Augentätowierung» war bisher besonders in Frankreich beliebt. Dieser Eingriff wird nun aber auch in Genf und in Lausanne angeboten.
Bei der kosmetischen Keratopigmentation wird die Hornhaut mit einem Femtosekundenlaser gefärbt. Beim Eingriff wird ein ringförmiger Hohlraum in der Hornhaut ausgearbeitet mit einer Aussparung für die Pupille. Dieser Hohlraum wird mit den gewünschten Farbpigmenten gefüllt.
Die Methode birgt Risiken: etwa gravierende Entzündungen und Farbstoffunverträglichkeiten. Ausserdem fehlen Langzeitstudien. Nachträgliche Nebenwirkungen können also nicht ausgeschlossen werden.
Narben und weniger Sehschärfe
Der Präsident der Schweizerischen Ophthalmologischen Gesellschaft (SOG), Christoph Kniestedt, rät deshalb dringend von dem Eingriff ab. Es könnte zu Hornhautnarben, Blendung, Verminderung der Sehschärfe oder gar zum Verlust des Auges kommen. Eine weniger schädliche Alternative zur Änderung der Augenfarbe sind farbige Kontaktlinsen.
Auch die Augenlaser-Kette Betterview warnt auf ihrer
Website: «Eine Hornhauttätowierung birgt grössere Risiken und Gefahren für die Gesundheit: Schwere Entzündungen, Unverträglichkeiten auf den verwendeten Farbstoff und Schädigungen der Hornhaut.
Weniger Sicht im Dämmerlicht
Sie erwähnt eine weitere Nebenwirkung des Eingriffs, nämlich eine beeinträchtigte Anpassung des Auges an verschiedene Lichtverhältnisse. Die Iris passt sich normalerweise automatisch an die jeweiligen Lichtverhältnisse an. Sie weitet sich bei Dämmerung und verschliesst sich bei grosser Helligkeit, um den Lichteinfall ins Auge zu regulieren und eine gute Sicht bei unterschiedlichen Beleuchtungssituationen zu gewährleisten. Nach den Eingriffen kann sie dies nicht mehr, was besonders nachts oder in der Dämmerung zu einer Minderung der Sehleistung führen kann.