Die europäische Gesundheitsgruppe Affidea übernimmt das urologische Netzwerk Uroviva – es ist bereits die zweite Übernahme in der Schweiz im laufenden Jahr.
Ziel des Zusammenschlusses ist der Aufbau einer schweizweit führenden Plattform für integrierte Krebsversorgung, mit besonderem Fokus auf Brust- und Prostatakrebs, wie Affidea mitteilt.
Mit der Integration wächst Affidea Schweiz von 17 auf 33 Standorte, die Zahl der Mitarbeitenden steigt von 450 auf rund 700. «Diese Übernahme markiert einen strategischen Wendepunkt», sagt Marc-André Christianat, CEO von Affidea Schweiz. Man schaffe die Grundlage für eine koordinierte Versorgungskette in der Onkologie – von der Diagnose über die Behandlung bis zur Nachsorge, insbesondere in den Bereichen Brust, Gynäkologie und Prostata.
Grösstes urologische Netzwerk
Uroviva, mit 16 Standorten in fünf Deutschschweizer Kantonen, ist das grösste urologische Netzwerk der Schweiz. Rund 250 Mitarbeitende, darunter 55 Ärztinnen und Ärzte, bieten ambulante und stationäre Leistungen an – unter anderem mit modernen Verfahren, HIFU (High-Intensity Focused Ultrasound) und roboterassistierten Eingriffen mit dem Da Vinci-System. Als Weiterbildungsstätte der Kategorie A2 ist Uroviva zudem aktiv in der Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses.
Charles Niehaus, Executive Director der Affidea-Gruppe, unterstreicht die Bedeutung des Schrittes: «Wir verbinden urologische Spitzenmedizin mit unserem bestehenden Netzwerk – das verbessert den Zugang, beschleunigt Diagnosen und erhöht die Versorgungsqualität.»
Für Jan Sobhani, CEO von Uroviva, ist die Integration ein Schritt mit Perspektive: «Gemeinsam mit Affidea entstehen neue Möglichkeiten – für unsere Patientinnen und Patienten, aber auch für unsere Mitarbeitenden.»
Verkauft wurde Uroviva vom Beteiligungsfonds German Equity Partners IV sowie von den Gründungsärztinnen und -ärzten der Gruppe.
Expansionsstrategie
Bereits
Anfang des Jahres hatte Affidea das Institut für histologische und zytologische Diagnostik AG mit zwei Pathologielaboren in Aarau und Zollikon übernommen. Das Labor in Zollikon liegt in unmittelbarer Nähe des Affidea Brust-Zentrums Zürich und soll ebenfalls das onkologische Angebot der Gruppe stärken.
Die jüngste Akquisition ist Teil einer
Expansionsstrategie, die Affidea seit 2023 gezielt vorantreibt. Neben dem Wachstum in der West- und Deutschschweiz hat sich das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden auch im Tessin etabliert – zuletzt mit der Eröffnung des Affidea Brust-Zentrums Ticino in Lugano.
Ein Meilenstein war zudem die Mehrheitsübernahme des Brust-Zentrums Zürich und der Plastic Surgery Group, womit Affidea zur grössten Anbieterin für integrierte Brustmedizin im Kanton Zürich wurde.