Affidea übernimmt Uroviva – und wird damit doppelt so gross

Das europäische Netzwerk verfügt neu über 33 Standorte in der Schweiz – mit dem Ziel, eine führende Plattform für integrierte Krebsversorgung aufzubauen.

, 3. April 2025 um 09:45
image
Bil: PD
Die europäische Gesundheitsgruppe Affidea übernimmt das urologische Netzwerk Uroviva – es ist bereits die zweite Übernahme in der Schweiz im laufenden Jahr.
Ziel des Zusammenschlusses ist der Aufbau einer schweizweit führenden Plattform für integrierte Krebsversorgung, mit besonderem Fokus auf Brust- und Prostatakrebs, wie Affidea mitteilt.
Mit der Integration wächst Affidea Schweiz von 17 auf 33 Standorte, die Zahl der Mitarbeitenden steigt von 450 auf rund 700. «Diese Übernahme markiert einen strategischen Wendepunkt», sagt Marc-André Christianat, CEO von Affidea Schweiz. Man schaffe die Grundlage für eine koordinierte Versorgungskette in der Onkologie – von der Diagnose über die Behandlung bis zur Nachsorge, insbesondere in den Bereichen Brust, Gynäkologie und Prostata.

Grösstes urologische Netzwerk

Uroviva, mit 16 Standorten in fünf Deutschschweizer Kantonen, ist das grösste urologische Netzwerk der Schweiz. Rund 250 Mitarbeitende, darunter 55 Ärztinnen und Ärzte, bieten ambulante und stationäre Leistungen an – unter anderem mit modernen Verfahren, HIFU (High-Intensity Focused Ultrasound) und roboterassistierten Eingriffen mit dem Da Vinci-System. Als Weiterbildungsstätte der Kategorie A2 ist Uroviva zudem aktiv in der Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses.
Charles Niehaus, Executive Director der Affidea-Gruppe, unterstreicht die Bedeutung des Schrittes: «Wir verbinden urologische Spitzenmedizin mit unserem bestehenden Netzwerk – das verbessert den Zugang, beschleunigt Diagnosen und erhöht die Versorgungsqualität.»
Für Jan Sobhani, CEO von Uroviva, ist die Integration ein Schritt mit Perspektive: «Gemeinsam mit Affidea entstehen neue Möglichkeiten – für unsere Patientinnen und Patienten, aber auch für unsere Mitarbeitenden.»
Verkauft wurde Uroviva vom Beteiligungsfonds German Equity Partners IV sowie von den Gründungsärztinnen und -ärzten der Gruppe.

Expansionsstrategie

Bereits Anfang des Jahres hatte Affidea das Institut für histologische und zytologische Diagnostik AG mit zwei Pathologielaboren in Aarau und Zollikon übernommen. Das Labor in Zollikon liegt in unmittelbarer Nähe des Affidea Brust-Zentrums Zürich und soll ebenfalls das onkologische Angebot der Gruppe stärken.
Die jüngste Akquisition ist Teil einer Expansionsstrategie, die Affidea seit 2023 gezielt vorantreibt. Neben dem Wachstum in der West- und Deutschschweiz hat sich das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden auch im Tessin etabliert – zuletzt mit der Eröffnung des Affidea Brust-Zentrums Ticino in Lugano.
Ein Meilenstein war zudem die Mehrheitsübernahme des Brust-Zentrums Zürich und der Plastic Surgery Group, womit Affidea zur grössten Anbieterin für integrierte Brustmedizin im Kanton Zürich wurde.
image

  • uroviva
  • affidea
  • Onkologie
  • Urologie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Die meistzitierten Medizin-Forscher in der Schweiz

Besonders in Onkologie, Immunologie und Pharmakologie finden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz weltweit Beachtung.

image

CHUV organisiert die Onkologieforschung neu

Die Forschung in den Bereichen Onkologie und Zelltherapie in Lausanne wird anders aufgeteilt. Rund fünfzig Stellen könnten gestrichen werden.

image

Brustkrebstherapie: Erstmals nationale Kennzahlen erhoben

Insgesamt wird Brustkrebs in der Schweiz früh entdeckt. Handlungsbedarf besteht jedoch bei den Screeningprogrammen.

image

Lindenhofgruppe: Die Zukunft im Blick

Als Qualitätsführerin in Medizin und Pflege gilt es, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und das Angebot stetig weiterzuentwickeln. Damit es gelingt, dem steigenden wirtschaftlichen Druck wirkungsvoll zu begegnen.

image

Brustkrebsmonat Oktober: Neue Kampagne der Lindenhofgruppe zur Nachsorge bei Brustkrebs

Im Darmkrebsmonat März überraschte die Lindenhofgruppe die Berner Bevölkerung mit positiven Botschaften zur Vorsorge. Im Brustkrebsmonat Oktober folgt nun der zweite Teil der Kampagnen-Trilogie. Das Thema: Nachsorge bei Brustkrebs.

image

Erfolgreiche DKG-Rezertifizierung des Onkologiezentrums Bern

Die Onkologie ist ein ausgewiesener Leistungsschwerpunkt der Lindenhofgruppe.

Vom gleichen Autor

image

Lohnrunde in Berner Spitälern: Insel Gruppe steigert, Regionalspitäler zurückhaltend

Nach der Nullrunde 2025 erhalten die Mitarbeitenden der Berner Spitäler 2026 leichte Lohnerhöhungen – mit deutlichen Unterschieden zwischen der Insel Gruppe, Kliniken und Regionalspitälern.

image

UPK Basel: Wechsel an der Spitze

Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.

image

Obwalden führt Entschädigung für Bereitschaftsdienst ein

Hausärzte, die im ambulanten Notfalldienst Patienten betreuen, erhalten künftig eine stündliche Entschädigung. Der Schritt soll die Attraktivität des Standorts erhöhen.