Dass inzwischen diverse Spitäler versuchen, mit 4-Tage- statt 5-Tage-Wochen auf dem Arbeitsmarkt einen Vorsprung zu ergattern – darüber haben wir hier ja schon allerhand berichtet. Auch der Köder zusätzlicher Ferien-Wochen zum selben Lohn war
schon der Rede wert.
Nun kommt eine weitere deutsche Klinik mit einer weiteren Ansatz: Das Klinikum Gütersloh wirbt mit Vier-Stunden-Schichten um Pflegepersonal.
Die Überlegung: Wer beispielsweise am Abend vier Stunden arbeiten möchte, wenn die Kinder im Bett sind, soll auf diese Weise zurückgewonnen werden. Oder: Wenn jemand neben einer Teilzeit-Stelle noch ein einige Stunden Zusatz-Arbeit (und Zusatz-Verdienst) möchte, so kann er sich hier nach Slots erkundigen.
«Es gibt viele hochqualifizierte Pflegekräfte, deren aktuelle Lebenssituation keine Vollzeitstelle oder die Arbeit in einer Schicht zulässt», sagt Pflegedirektorin Andrea Eickhoff: «Diesen Menschen möchten wir ein Angebot machen, das zu ihnen passt.»
Ferien-Zustupf für die Rentnerin
Oder anders: Das Klinikum Gütersloh – es behandelt jährlich rund 20'000 Patienten stationär und betreut knapp 43'000 ambulante Patienten – entwirft ein Dienstplan-Patchwork, um maximale Flexibilität zu schaffen. Da kann der Arbeitstag statt um sechs Uhr um acht Uhr beginnen; und er dauert dann bis 12 Uhr Mittags. Oder er startet um 12 Uhr und geht bis 16 Uhr.
«Wir möchten mit diesem Angebot eine möglichst breite Zielgruppe von Menschen ansprechen, die ausgebildete Pflegekräfte oder Medizinische Fachangestellte sind und aktuell nicht in dem Beruf arbeiten», so Pflegedirektorin Eickhoff: «Das kann die junge Mutter oder der junge Vater sein, die sagen, dieses Konzept passt besser zu meiner Familiensituation. Das kann auch die Rentnerin sein, die sagt, ich möchte mir für den nächsten grossen Urlaub ein finanzielles Polster zulegen.»
Zur flexiblen Haltung passt, das das Klinikum das Konzept bei Speeddating-Anlässen vorstellt, bei denen man ohne Bewerbungsunterlagen hineinkommen kann, um das Spital und womöglich auch künftige Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Nach einem ersten Versuch im März fand soeben der zweite Anlass dieser Art statt.