Das Basler Unispital braucht ein neues KIS für 100 Millionen Franken
Das aktuelle Klinikinformationssystem wird nicht mehr weiterentwickelt. Deshalb muss eine neue Lösung her. In Frage kommen eigentlich nur zwei Anbieter.
, 13. November 2023 um 11:09Vor 2 Jahren hat sich das Universitätsspital Basel in einer freihändigen Vergabe für das Klinikinformationssystem (KIS) Meona entschieden. Die Software wurde daraufhin ausgerollt und an weitere Kernapplikationen der Spitalinformatik angebunden. Doch jetzt ist damit Schluss. Das Universitätsspital Basel braucht dringend ein neues KIS, weil der bisherige Anbieter verkauft wurde und der neue Eigentümer gemäss 'BZ' (Paywall) die Weiterentwicklung der Software gestoppt hat.
Laut der Zeitung steht die Ausschreibung für das neue KIS bereits in den Startlöchern und auch bei der Belegschaft des Spitals ist das System ein grosses Thema. So soll es schon Ausflüge zu anderen Spitälern gegeben haben, bei denen die Programme von Epic und Kisim bereits eingeführt wurden oder die an der Einführung arbeiten. Zu den Anschaffungskosten nimmt das Universitätsspital keine Stellung.
"Mit einem Aufwand von 100 Millionen Franken wäre das Unispital wohl noch gut bedient", schreibt die Zeitung. Das Berner Inselspital hat sich 2019 für 83 Millionen Franken für das Klinikinformationssystem von Epic entschieden. Da die Einführung der Software die Klinik an den Anschlag brachte, wurden im Frühling 2023 zusätzliche Leistungen im Umfang von 24,5 Millionen Franken gesprochen.
Epic und Kisim dominieren
Das Produkt des US-Anbieters Epic gilt derzeit als Weltmarktführer. Das Luzerner Kantonsspital war 2017 die erste Schweiz Klinik, die sich für Epic entschieden hat. Derzeit rollt die Spitalgruppe das System bei ihren Aussenstationen aus. Neu zu den Epic-Kunden gehört auch das Zürcher Kinderspital, es migriert für über 50 Millionen Franken auf die amerikanische Software.
Der Entscheid des Kispis ist besonders erstaunlich, weil der Epic-Konkurrent Kisim von der IT-Abteilung des Zürcher Universitätsspitals entwickelt wurde. In der Region Basel hingegen dominiert bisher Kisim, schreibt 'BZ'. So haben sich das Kinderspital, das Kantonsspital Baselland, die Universitären Psychiatrischen Kliniken wie auch das Claraspital für diese Lösung entschieden.
Eine Entscheidung ist nicht vor dem kommenden Sommer zu erwarten, heisst es weiter. Dann werden für die Vorbereitungsarbeiten noch 2 bis 3 Jahre nötig sein, bis das Klinikinformationssystem schlussendlich operativ im Einsatz steht.
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