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Assura gibt ihr Vorschuss-System auf
Die Krankenversicherung Assura bezahlt Arzt- und Apothekenrechnungen künftig direkt. Versicherte müssen das Geld nicht mehr vorschiessen.
, 21. März 2024 um 07:03
Versicherte der Krankenkasse Assura mussten bisher ihre Arztbehandlungen, Medikamente und Laboruntersuchungen zuerst aus dem eigenen Sack zahlen und erhielten das Geld erst später von der Versicherung zurück.
Assura bezalhlt nun direkt
Nun rückt die Assura von diesem System – dem so genannten Tiers garant – ab. Sie wolle es ihren Versicherten einfacher machen, begründet sie. Ab sofort senden Ärzte, Apotheken und Labors ihre Rechnungen direkt an die Assura.
Die Kasse überprüft und bezahlt die Rechnungen und sendet ihren Kunden dann eine Leistungsabrechnung. Diese Abrechnung enthält alle vergüteten Leistungen und informiert, welche Beiträge die versicherte Person selbst übernehmen muss, zum Beispiel die Franchise.
Kunden sparen Zeit
Assura-Chef Ruedi Bodenmann begründet den Wechsel so: «Dank dieser Umstellung müssen unsere Kundinnen und Kunden für ihre Behandlungskosten kein Geld mehr vorschiessen und keine Zeit mehr aufwenden, um uns ihre Apotheken-Quittungen und Arztrechnungen einzureichen. Wir übernehmen alle administrativen Formalitäten.
Trotzdem: Einige Labors, Apotheken oder Ärzte entscheiden sich dennoch dafür, ihre Rechnung an die Patienten und nicht an Assura zu senden. In solchen Fällen müssen die Versicherten die Leistungen weiterhin bezahlen und anschliessend die Rückerstattung von der Assura verlangen.
Tiers garant, Tiers payant – oder Tiers soldant?
Ob bei ambulanten Behandlungen das System Tiers payant (die Versicherung zahlt die Kosten direkt) oder Tiers garant (der Patient muss das Geld vorschiessen) zur Anwendung kommt, entscheiden die Leistungserbringer und die Krankenkassen gemeinsam. Haben sie nichts anderes vereinbart, kommt in der Regel Tiers garant zur Anwendung, also das System, bei welchem die Patienten das Geld vorschiessen. Hingegen ist bei stationären Aufenthalten das System Tiers payant gesetzlich vorgeschrieben, damit die Patienten keine hohen Beträge selber bezahlen müssen.
Bei der Unfallversicherung wird ein drittes System, das System Tiers soldant, angewendet. Die Rechnung geht direkt an den Versicherer. Da es bei der Unfallversicherung keinen Selbstbehalt und keine Franchise gibt, bezahlt der Versicherer den ganzen Betrag direkt an den Leistungserbringer.
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