Schweiz:4 von 100 000 Geimpften verlangen Schadenersatz

Gemessen an der Zahl der verabreichten Dosen gegen das Coronavirus sind Anträge für die Anerkennung von Impfschäden selten.

, 2. Februar 2023 um 14:17
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Bisher null Impfschäden anerkannt. | Pxhere
In der Schweiz sind bis heute gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) 17 Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden. 6,1 Millionen Personen wurden mindestens einmal geimpft. Von diesen fordern 245 wegen möglichen gesundheitlichen Schäden im Zusammenhang mit der Covid-Impfung eine Entschädigung von der Schweiz. Dies hat der «Tages-Anzeiger» (Abo) dieser Tage berichtet, der diese Zahlen in Erfahrung gebracht hat.
Anders ausgedrückt sind das 0,004 Prozent, die vom Bund eine Entschädigung verlangen – also 4 von 100 000 Geimpften.
Impfschäden sind nicht gleichzusetzen mit vorübergehenden Nebenwirkungen. Die üblichen Nebenwirkungen von Impfungen gelten nicht als schwerwiegende Folgeschäden, sondern nur lang andauernde Schäden mit gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Folgen.

Viele Gesuche erfüllten Kriterien nicht

Gutgeheissen wurde bisher aber noch kein einziges Gesuch. Ein Mediensprecher vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt gegenüber der Zeitung: «Der Bund prüft bei jedem Gesuch individuell, ob eine Kausalität zwischen Impfung und den gesundheitlichen Schäden besteht, diese Abklärungen sind anspruchsvoll und müssen sorgfältig gemacht werden.»
Viele Gesuche würden allerdings die formellen Kriterien für eine weitere Untersuchung gar nicht erfüllen, zitiert der «Tages-Anzeiger» das BAG weiter. Oft würden die erforderlichen Angaben und Belege fehlen. Lediglich rund ein Dutzend Gesuche befinden sich derzeit noch in Abklärung beim BAG.
Die Zeitung fügt auch einen Vergleich hinzu: So hat der Bund seit 2016 insgesamt vier Gesuche erhalten, die nicht Covid-19-Impfungen betreffen. Zwei davon wurden zurückgewiesen und zwei sind noch pendent.
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