Zwei Ärzte und eine Hebamme wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Vor neun Jahren verstarb eine Frau auf der Notfallstation des Basler Unispitals an den Folgen von Blutverlust nach der Geburt. Ihr Baby überlebte mit schweren Schäden.
, 28. März 2023 um 06:32Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft
- Die Geburt wurde eingeleitet, ohne die Position des Kindes zu überprüfen.
- Die Lage des Fötus war komplex. Das Kind rutschte, blieb aber stecken, was einen Kaiserschnitt unmöglich machte. Dadurch war es sehr grossem Druck ausgesetzt, wodurch es zu einem Sauerstoffmagel im Gehirn des Mädchens kam.
- Es kam zu einer Zangengeburt, das Kind kam leblos zur Welt. Die Ärzte setzten richtigerweise sofort zur Reanimation an, mit Beatmung und Herzmassage. Allerdings erfolgte die Intubation zu spät. Später traf ein Team des Universitätskinderspitals Basel ein und brachte das Kind auf den Notfall. Zu dem Zeitpunkt hatte es bereits schwerwiegende Gehirnschäden erlitten.
- Der durch die Wehen verursachte Druck führte zu einem Riss in der Gebärmutter der Frau. Dabei kam es zu anhaltenden inneren Blutungen und ihr Blutdruck kollabierte. Jede weitere Hilfe blieb erfolglos. Anstatt die Symptome zu bekämpfen, hätten die Ärzte einen Ultraschall durchführen sollen. Offenbar wurden auch die Aussagen der Frau, sie habe das Gefühl zu gehen, ignoriert.
12-tägige Verhandlung
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