Was ist los im Oberengadin?

Bei der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin und insbesondere beim Spital Samedan rumort es. Nun geht der Kanton den Vorwürfen nach.

, 31. Juli 2023 um 06:42
image
So soll das Spital Samedan nach seiner Gesamterneuerung aussehen. | SGO
Bei der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin SGO und insbesondere beim Spital Oberengadin Samedan rumort es, wie Medinside hier berichtete. Nun geht der Kanton den Vorwürfen nach.
Angefangen hatte es mit der Kündigung der Chefärztin der Frauenklinik Ladina Christoffel und der anschliessenden Freistellung durch die SGO. Auch Regula Morgenegg, Chefärztin der Anästhesie und Intensivmedizin im Spital Samedan, wurde nach ihrer Kündigung freigestellt. Angestellte der Gynäkologie/Geburtshilfeabteilung machten daraufhin aufmerksam, dass die Grund- und Notfallversorgung im Oberengadin und den Talschaften gefährdet sei. So sei etwa bis Mitte August die Gebärabteilung sehr eingeschränkt verfügbar, weil der Betrieb aus personellen Gründen nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Ebenso sei die Intensivmedizin deutlich unterbesetzt, so der Vorwurf.

Kein Gehör für Vorwürfe

Nun hat sich die im Mai gegründete IG Pro Medico Plus an den Kanton gewandt. Ursprünglich habe sie die Vorwürfe direkt mit der Geschäftleitung besprechen wollen, durch die ablehnende Haltung Seitens GL und VR sei dies nun an die zuständigen Ämter weitergeleitet worden, schreibt die IG gegenüber Medinside. Ende Juni gelangte sie mit einem von 30 Personen unterzeichneten Schreiben an das kantonale Gesundheitsamt . Deren Leiter, Rudolf Leuthold, sagt dazu im Regionalmagazin Engadiner Post: «Das Schreiben haben wir als Beanstan­dung entgegengenommen und werden die Angelegenheit einer näheren aufsichtsrechtlichen Prüfung unterziehen».

Weitere Abgänge im Verwaltungsrat

Die Unruhen am Spital haben zu ersten personellen Konsequenzen geführt. So haben SGO-VR-Präsidentin Gabriela Maria Payer und Verwaltungsrat Marco Kleger am Dienstag ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Die Leitung des Verwaltungsrates übernimmt ab sofort der bisherige Vizepräsident, Gian Melcher.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Careum: Zwei neue Gesichter im Verwaltungsrat

Stefan Leuenberger folgt auf Ambros Hollenstein. Gewählt wurde ausserdem Urs Brügger.

image

Spital Thusis: Geplante Neuausrichtung fordert erstes Opfer

Die Geburtenabteilung schliesst vorübergehend, auch weil in der aktuellen Unsicherheit kein Personal gefunden wird. Das Kantonsspital Graubünden übernimmt.

image

Kantonsspital Winterthur baut Krebsmedizin aus

Das stillgelegte Therapiebad wird aufgestockt - und damit Platz geschaffen für ein zweites PET/CT-Gerät und die Radiopharmazie.