Universitätsspital Basel bricht KIS-Beschaffung teilweise ab

Im besten Fall verzögert sich die Einführung einer offenen Datenplattform im USB. Im schlechtesten Fall muss eine neue Lösung her.

, 18. April 2024 um 22:10
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Telemed-Sprechstunde an der Poliklink des USB  |  Bild: PD
Noch im letzten Jahr hat das Basler Unispital die Beschaffung eines neuen Klinikinformationssystems (KIS) ausgeschrieben. Geplant wurde zweigleisig: Einerseits sollte ein neues KIS als Nachfolger für Menoa eingeführt werden. Andererseits wollten die Basler mit einer neuen Datenplattform eine zentrale Infrastruktur für das Verwalten, Speichern und den Austausch von Gesundheitsdaten nach dem Standard openEHR schaffen.
Aus dem zweiten Projekt wird nun nichts. Wie der Beschaffungsplattform Simap zu entnehmen ist, hat das USB die Beschaffung der Datenplattform Mitte April abgebrochen. Kein Angebot habe die «technischen Spezifikationen oder die weiteren Anforderungen erfüllt», heisst es dort.
Auf Nachfrage erklärt Nicolas Drechsler, Leiter Kommunikation am Unispital Basel, dass man nun die Ausschreibungsergebnisse intensiv analysiere und «eine freihändige Vergabe» prüfe. Dies werde «im Rahmen aller möglichen Optionen evaluiert».

KIS-Beschaffung läuft weiter

Auf die Frage, ob ohne Datenplattform geplant werde, schreibt Drechsler, dass «zu diesem Zeitpunkt keine Aussage möglich» sei. Es bleibe aber bis zum Abschluss der Evaluation weiterhin das Ziel,«“eine offenen Datenplattform auf einem bekannten und etablierten Standard zu schaffen», so Drechsler.
Die Beschaffung des Klinikinformationssystems als solches läuft derweil wie gehabt weiter. Der Zuschlag sei «nach Abschluss der Analyse und Evaluationsphase» zu erwarten.
  • Dieser Beitrag erschien zuerst auf «Inside-IT» unter dem Titel: «Unispital Basel bricht geplante KIS-Beschaffung teilweise ab».

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