Unispital darf keine Lebern transplantieren

Die Bewerbung um Lebertransplantationen hat nichts gefruchtet: Das Universitätsspital Basel erhält keinen Auftrag.

, 5. Juni 2024 um 05:00
image
Das Universitätsspital Zürich darf weiterhin Lebern transplantieren - das Bild zeigt die Behandlung einer Spenderleber. Das Universitätsspital Basel hingegen darf trotz Bewerbung weiterhin nur Nieren verpflanzen. | PD
Nun ist klar, welche Spitäler ab Sommer Organe transplantieren dürfen. Und zwar behalten alle Spitäler ihre bisherigen Aufträge. Die meisten Leistungsaufträge für diese Eingriffe im Bereich der hochspezialisierten Medizin (HSM) gehen an vier der fünf Unispitäler, nämlich jene in Zürich, Bern, Lausanne und Genf.

Aufträge bleiben gleich wie schon 2010

Das Universitätsspital Basel (USB) hatte bisher nur die Erlaubnis, Nieren zu transplantieren und hat sich deshalb neu auch um die Lebertransplantationen beworben. Allerdings vergeblich.

«Für 150 Fälle reichen drei Spitäler»

«Die Versorgung kann durch die drei Spitäler, die aktuell Lebertransplantationen durchführen, sichergestellt werden», beschloss die zuständige Entscheidungsstelle bei der Gesundheitsdirektoren-Konferenz.
Pro Jahr gibt es nur rund 150 solche Operationen. Es gebe deshalb keinen Bedarf, einem vierten Spital einen Leistungsauftrag zu erteilen.
Organtransplantationen bei Erwachsenen werden bereits seit 2010 von den Kantonen gemeinsam geplant. Die neuen Leistungsaufträge wurden erneut an die folgenden Spitäler erteilt:
  • Herztransplantationen: Inselspital, Universitätsspital Lausanne (CHUV) und Universitätsspital Zürich (USZ)
  • Lungentransplantationen: CHUV, USZ
  • Lebertransplantationen: Inselspital, Universitätsspitäler Genf (HUG), USZ
  • Pankreas- und Inseltransplantationen: HUG, USZ
  • Nierentransplantationen: Insel, USB, HUG, CHUV, USZ und Kantonsspital St. Gallen

Basel enttäuscht

Beat Müller, Chefarzt am Clarunis, dem universitären Bauchzentrum des Universitätsspitals Basel, setzte sich stark dafür ein, dass auch Basel eine Zulassung für Lebertransplantationen bekäme.
Sein Argument, das er im Radio SRF äusserte: «Die Basler bezahlen die höchsten Krankenkassenprämien in der Schweiz, müssen aber für eine Lebertransplantation nach Zürich, Bern oder Genf reisen und dort auf die Warteliste gehen.»
Eine Lebertransplantation kostet 60'000 bis 80'000 Franken.
    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    Antibiotikaresistenzen: Bund will Spitäler besser rüsten

    In jedem zweiten Spital fehlt ein vollständiges Programm zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Der Bund kündigt verstärkte Unterstützung beim Aufbau entsprechender Massnahmen an.

    image

    Zwei Professoren für Palliative Care am Bethesda Spital

    Am Bethesda Spital Basel arbeiten erstmals zwei Professoren der Palliative Care Seite an Seite: Christopher Böhlke wurde zum Titularprofessor der Universität Basel ernannt und ergänzt damit das Team um Chefarzt Jan Gärtner.

    image

    Aevis Victoria sucht neue Partner für Swiss Medical Network

    Der Freiburger Konzern Aevis Victoria prüft, einen Teil von Swiss Medical Network abzugeben, um die Unabhängigkeit seiner Gesundheits-Tochter zu stärken.

    image

    SVAR: Neuer CEO kommt vom Bethesda Spital

    Henrik Pfahler wird neuer CEO des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden. Der 51-jährige tritt Anfang Januar 2026 die Nachfolge von Patrick Gressbach an.

    image

    Gehälter von KVG-Managern «haben inakzeptable Höhen erreicht»

    Die Kommission für soziale Sicherheit des Nationalrats kritisiert die hohen Gehälter einiger Krankenkassenmanagern und schlägt eine gesetzliche Deckelung vor.

    image

    ORBIS U: Die Zukunft der Health-IT

    Mit ORBIS U entwickelt Dedalus HealthCare die neue Generation des bekannten Krankenhaus-Informationssystems. Wir haben mit Siegfried Fode, CTO der Dedalus, darüber gesprochen, wie weit diese Entwicklung ist, was ORBIS U so besonders macht und welche Rolle Cloud, KI und Usability dabei spielen.

    Vom gleichen Autor

    image

    Zu viele Kündigungen in der LUPS - nun geht die ärztliche Leiterin

    Eine neue Führung und eine Meldestelle für die Angestellten: So will die Luzerner Psychiatrie die angespannte Lage entschärfen.

    image

    Neuenburger Psychiaterin muss 173'000 Franken zurückzahlen

    Das Bundesgericht bestätigt die unwirtschaftliche Praxisführung. Die Kosten waren mehr als doppelt so hoch wie bei Kollegen.

    image

    Keine Änderung bei der Mehrwertsteuer im Gesundheitswesen

    Der Bundesrat will die Ausnahmen bei der Mehrwertsteuer im Gesundheitswesen nicht aufheben. Es hätte zu viele Nachteile.